Schmerzmediziner: Cannabis-Nachfrage sinkt |

Nach der zunächst großen Nachfrage nach Cannabis als Medikament verzeichnen Schmerzmediziner inzwischen weniger Patientenanfragen. «Das hat sich wieder relativiert», sagte der Landesvorsitzende des thüringischen Berufsverbands der Schmerztherapeuten, Ingo Palutke, vor Beginn des 8. Mitteldeutschen Schmerzkongresses am Freitag in Weimar. Es habe sich herumgesprochen, dass Cannabis-haltige Arzneimittel nur für einen stark eingeschränkten Patientenkreis zugelassen seien und die Krankenkassen eine solche Behandlung deshalb häufig ablehnten.
Cannabis als Arznei ist eines der Themen auf dem zweitägigen Kongress. Schwerkranke Menschen können in Deutschland seit dem 10. März Cannabis auf Rezept erhalten. Bewilligt werden nur Fälle, in denen eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Therapie nicht infrage kommt. Zudem muss sich das Arzneimittel voraussichtlich positiv auf Symptome oder den Krankheitsverlauf auswirken. «Die meisten Patienten brauchen es nicht», sagte Kongressleiter Palutke. Er halte Cannabis für nicht besser als ein normales Opiat.
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01.12.2017 l PZ
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