Pharmazeutische Zeitung online

Studie: Stillen schützt doch nicht vor Allergien

 

Stillen bringt für Mutter und Kind viele Vorteile, aber ein reduziertes Allergie- und Asthmarisiko gehört nicht dazu. Im Gegenteil: In einer großen retrospektiven Beobachtungsstudie in Großbritannien hatten Erwachsene, die als Babys gestillt worden waren, sogar etwas häufiger Allergien als nicht Gestillte. Beim Asthmarisiko ergab sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Die Ergebnisse der Studie, die im «Journal of Allergy and Clinical Immunology» erschien, widersprechen der Annahme, dass Stillen vor Allergien schützen könnte.

Für die Studie werteten die Autoren um Dr. Weronika Ek von der Universität Uppsala in Schweden Registerdaten von gut 336.000 Personen aus einer britischen Datenbank aus. Von diesen waren 71,2 Prozent als Baby gestillt worden. Außer dem Stillen bezogen die Autoren noch weitere Faktoren in ihre Analyse ein, von denen bekannt ist, dass sie das Allergierisiko beeinflussen, zum Beispiel das Körpergewicht und den Sozialstatus. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren war das Asthmarisiko in beiden Gruppen gleich, das Risiko für Heuschnupfen und Ekzem in der gestillten Gruppe aber leicht erhöht.

Die Forscher betonen, dass es zusätzlich zu den berücksichtigten Faktoren noch weitere geben könnte, die nicht erfasst wurden, aber das Ergebnis verzerrt haben. So sei es denkbar, dass etwa kranke Mütter abhängig von ihrer Erkrankung entweder zum Stillen animiert oder ihnen davon abgeraten wurde. Sie weisen auf die vielen gut belegten positiven Effekte des Stillens für die Gesundheit des Kindes hin und betonen, dass ihr Ergebnis nicht den Ausschlag geben sollte, sich gegen das Stillen zu entscheiden. «Dennoch hoffen wir, dass unsere Studie dazu beiträgt, dass frisch gebackene Eltern eine korrekteres Bild von den Vorteilen des Stillens bekommen», so Ek in einer Mitteilung der Universität. (am)

DOI: 10.1016/j.jaci.2017.10.022

 

Mehr zum Thema Schwangerschaft

 

17.11.2017 l PZ

Foto: Fotolia/nadezhda1906

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.