Pflanzenschutz: Glyphosat geht in die nächste Runde |
Die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat beschäftigt heute erneut die EU-Mitgliedstaaten. Am Nachmittag wird des in einem Vermittlungsverfahren abermals um die Verlängerung der Lizenz gehen, die Mitte Dezember ausläuft. Gibt es keine Einigung, könnte die EU-Kommission nach eigenem Ermessen entscheiden. Die Brüsseler Behörde will dies jedoch möglichst vermeiden.
«Die EU-Staaten müssen jetzt aufpassen, dass sie der Kommission nicht einen Blankoscheck für die uneingeschränkte Glyphosat-Neuzulassung ausstellen. Denn auch wenn sie wieder keine Mehrheit für ihren Vorschlag bekommt, kann die EU-Kommission ihn nach dieser Abstimmung in Kraft setzen», so der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner. Dies widerspräche aber «vollkommen dem aktuellen Stand der Diskussion». Er fordert daher Anwendungsbeschränkungen für den Unkrautvernichter. Diese sollten in den Zulassungsvorschlag der EU-Kommission aufgenommen werden, auch wenn dieser keine Mehrheit bekomme, erklärte Ebner. Sonst drohe am Ende die Neuzulassung ohne Einschränkungen und damit ein schlichtes «Weiter-So».
Glyphosat ist ein sehr wirksames Unkrautgift und wird weltweit in großen Mengen in der Landwirtschaft eingesetzt. Einige Wissenschaftler sehen jedoch ein Krebsrisiko. Der Streit über die Neuzulassung zieht sich bereits seit Monaten hin. Ursprünglich wollte die EU-Kommission weitere zehn Jahre zugestehen, fand aber im Kreis der Mitgliedstaaten keine ausreichende Mehrheit. Auch für eine Verlängerung um fünf Jahre fehlte Anfang November der Rückhalt.
27.11.2017 l PZ/dpa
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