Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Diabetes: Depressionen und stark erhöhte Suizidgefahr

 

Etwa 800.000 der 6,5 Millionen Diabetiker in Deutschland leiden unter Depressionen. Darauf weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hin. «Depressionen kommen bei Menschen mit Diabetes damit doppelt so häufig vor wie in der Allgemeinbevölkerung», sagt Professor Dr. Bernd Kulzer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der DDG. Darüber hinaus sei die Suizidgefahr gegenüber Patienten mit Depression, aber ohne Diabetes, um 50 Prozent erhöht. Vor allem jüngere Männer mit Typ-1-Diabetes seien gefährdet. Nach Angaben der DDG nehmen sich jährlich mehr als 800 Diabetiker das Leben. Diabetes-Patienten mit Depressionen sollten sich daher psychotherapeutische Hilfe suchen, rät die Gesellschaft.

 

Mit ein Grund sind die Belastungen, die die Erkrankung mit sich bringt: «Patienten mit Diabetes müssen jeden Tag Verantwortung für ihre Therapie übernehmen, ihre Blutzuckerwerte genau im Blick haben, Medikamente dosieren und einnehmen, Rückschläge verarbeiten», erläutert Kulzer. Nicht nur kann eine Diabetes-Erkrankung zu einer Depression führen, sondern umgekehrt kann auch die psychische Erkrankung den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen. «Depressive Stimmungseinbrüche können eine Diabetes-Behandlung erheblich gefährden», warnt Dr. Andrea Benecke, Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der DDG. «Die Patienten sind nicht mehr ausreichend in der Lage, die notwendigen Blutzuckermessungen durchzuführen und sich Insulin zu spritzen.» Ohne eine psychotherapeutische Behandlung sei dann eine erfolgreiche Diabetestherapie kaum mehr möglich, betont Benecke.

 

Zudem kommt es durch die Depression über eine Aktivierung der Hypophysen-Nebennieren-Achse zu einer Erhöhung entzündlicher Prozesse an den großen und kleinen Blutgefäßen. «Das wiederum fördert die Entstehung weiterer Folgeerkrankungen etwa an Nerven, Augen, Füßen oder Nieren», so Kulzer. Die Folgeerkrankungen, vor allem Schlaganfall und Herzinfarkt, tragen maßgeblich dazu bei, das Sterblichkeitsrisiko bei Menschen mit Diabetes und Depression zu verdoppeln.

 

Bislang würden Depressionen bei Diabetikern jedoch viel zu selten erkannt. «Wenn die Therapie zur Last wird und mehr Energie als bisher kostet, ist das ein Alarmsignal», warnt Kulzer. «Es ist wichtig, die psychische Seite des Diabetes viel mehr als bisher zu beachten und für die Betroffenen künftig angemessene Therapieangebote zur Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen zur Verfügung zu stellen», ergänzt DDG-Pressesprecher Professor Dr. Baptist Gallwitz. (dh)

 

Lesen Sie dazu auch

«Iss doch Schokolade»: Unwissen über Depressionen enorm, Meldung vom 28.11.2017

 

Mehr zu den Themen Diabetes und Depression

 

30.11.2017 l PZ

Foto: Fotolia/AlexanderNoviko

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.