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AMTS: Mundtrockenheit als Nebenwirkung erkennen und behandeln

 

Wenn ein Patient ein Präparat zur Behandlung von Mundtrockenheit (Xerostomie) oder Läsionen in der Mundhöhle verlangt, sollten Apotheker und PTA im Hinterkopf haben, ob es sich um eine AMTS-relevante Nebenwirkung von verordneten Medikamenten handeln könnte. Darauf machte Apothekerin Barbara Staufenbiel aus Münster beim 10. Fortbildungstag der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am vergangenen Sonntag in Bad Segeberg aufmerksam.

 

«Mehr als 400 Arzneimittel können Mundtrockenheit verursachen, allen voran Anticholinergika wie Oxybutynin, Antidepressiva wie Amitriptylin und Antihistaminika wie Diphenhydramin, aber auch Methotrexat oder Metoprolol», erklärte die Referentin. Insbesondere wenn mehrere dieser Medikamente zusammenkommen, kann Mundtrockenheit zu einem ernsten Problem werden. Sie ist nicht nur unangenehm, sondern führt auch zu einem höheren Verletzungs-, Infektions- und Kariesrisiko, Schluckproblemen und sogar Mangelernährung. «Genug trinken allein hilft nicht und verdünnt den Speichel sogar», bemerkte Staufenbiel.

 

Empfehlenswert sind dagegen Sprays, Gels und Lösungen mit künstlichem Speichel, die zum Beispiel Hyaluronsäure, Carmellose-Natrium oder Elektrolyte enthalten. Bei massiven Störungen der Speichelbildung kann der Arzt Pilocarpin in Tablettenform verschreiben – oder sollte überprüfen, ob verordnete speichelhemmende Medikamente durch verträglichere Alternativen ersetzt werden können. Zusätzlich kann eine Stimulation der Speichelproduktion durch Kaugummi kauen, Bonbon lutschen (ohne scharfe Kanten) oder saure Lebensmittel erreicht werden.

 

Eine eher seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkung einiger Arzneimittel ist die Agranulozytose, die sich unter anderem als Aphthen oder Stomatitis im Mundraum bemerkbar macht. Bei Patienten mit solchen Symptomen sollte ein Blick in die Medikationsdatei erfolgen, um sicher zu gehen, dass nicht beispielsweise Metamizol, Clozapin oder Allopurinol der Auslöser sind. Aphthen können zudem durch nicht steroidale Antirheumatika und Methotrexat verursacht werden. (dh)

 

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14.11.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Printemps

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