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Afrika: Bevölkerungswachstum wird zur «Zeitbombe»

 

Die Bevölkerung in Afrika wächst weiterhin rasant. Obwohl die Geburtenrate fällt, erwarten UN-Experten, dass sich die Zahl der Menschen in Afrika bis 2050 auf 2,5 Milliarden verdoppeln wird. Bis zum Jahr 2100 werden demnach 40 Prozent aller Menschen, etwa 4,5 Milliarden, in Afrika leben. «Afrika wird in den nächsten Jahrzehnten eine zentrale Rolle für die Größe und Verteilung der Weltbevölkerung spielen», erklären die UN. Ein nachhaltiges Senken der Geburtenrate dort wird sich nur mit mehr Familienplanung, besserer Bildung und einem Senken der Armut erreichen lassen.

 

Das Bevölkerungswachstum wird daher eines der Themen sein, das den EU-Afrika-Gipfel in der Elfenbeinküste am 28. und 29. November zu Perspektiven für die Jugend in Afrika bestimmen wird. Je mehr die Bevölkerung wächst, desto mehr junge Menschen brauchen Arbeit, desto mehr Münder müssen gestopft werden, desto mehr Afrikaner werden an eine Flucht nach Europa denken. Sich heute um die Bevölkerung von übermorgen zu sorgen, könnte für Europa langfristig einer der effektivsten Wege zur Bekämpfung von Fluchtursachen sein.  

 

Der Präsident des westafrikanischen Nigers, Mahamadou Issoufou: «Wenn wir unsere Jugend nicht ausbilden, für sie sorgen und ihnen Arbeitsplätze bieten können, wird sie zu einer Behinderung oder sogar einer Bedrohung für unseren sozialen Zusammenhalt und Wohlstand werden.» Im Niger gebären Frauen im Durchschnitt 7,5 Kinder, die weltweit höchste Geburtenrate. Nigers Bevölkerung von rund 20 Millionen Menschen soll sich bis 2050 verdreifachen. Der Niger ist einer UN-Statistik zufolge vor dem Bürgerkriegsland Zentralafrikanische Republik das zweitärmste Land der Welt. Experten warnen angesichts des Bevölkerungswachstums vor einer Zeitbombe, die auch zu mehr Migration durch die Sahara und Richtung Europa führen könnte.

 

Der Niger zeigt auch, wie schwierig es ist, die Geburtenrate zu senken. UN und Regierung bieten Programme an, die Paare zur Familienplanung ermuntern sollen. Doch der Fortschritt ist zäh. «Zwischen 2012 und 2015 stieg die Zahl um nur einen Prozentpunkt», sagt UN-Projektleiter Amadou Manzo in Niamey. Zuletzt benutzen demnach nur etwa 10 Prozent der Frauen Verhütungsmittel.

 

Insgesamt ist die Geburtenrate in Afrika seit Anfang des Jahrtausends von 5,1 Geburten pro Frau auf 4,7 gesunken. In Europa liegt die Rate den UN-Zahlen zufolge bei 1,6. Zu den Ländern mit dem größten Bevölkerungswachstum in Afrika gehören etwa auch Nigeria, Mali und Kongo. Die Bevölkerung Nigerias soll sich demnach von derzeit 185 Millionen Menschen bis 2100 auf 914 Millionen mehr als vervierfachen. Infrastruktur, Gesundheits- und Bildungssystem sind dort schon heute überfordert. Selbst wenn die Geburtenrate in Afrika plötzlich auf das Reproduktionsniveau von etwa 2 fiele, würde die Bevölkerung weiter wachsen, weil es jetzt schon so viele Kinder und Jugendliche gibt. Rund 60 Prozent der Afrikaner sind jünger als 25 Jahre.

 

Neben Familienplanung ist eines der effektivsten und einfachsten Mittel, die Geburtenrate zu senken, Mädchen länger und besser auszubilden. Je länger Mädchen in die Schule gehen, desto weniger Kinder bekommen sie. Wenn alle Mädchen in Afrika und Asien eine weiterführende Schule besuchen könnten, würde die Zahl der Geburten vor dem 18. Geburtstag um rund 60 Prozent fallen, die Geburtenrate würde um 42 Prozent von 6,7 Kindern auf 3,9 Kinder fallen, wie der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) erklärt.

 

Im Niger zeigt sich, wie schwierig das sein kann: Drei Viertel aller Mädchen heiraten hier vor ihrem 18. Geburtstag. Fatouma Ibrahima von der amerikanischen Hilfsorganisation Pathfinder International erklärt, dass sowohl Kinderheirat als auch Polygamie in der Gesellschaft tief verankert seien. Kinderreichtum bestimme auch den Status der Frau in der Familie. Die Frau mit den meisten Kindern habe das meiste Sagen, das größte Budget, die schönsten Kleider.

  

27.11.2017 l PZ/dpa

Foto: Fotolia/Gilles Paire

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