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Online-Programm: Riskanten Alkoholkonsum reduzieren

 

Wann wird beim Alkoholgenuss ein kritischer Punkt überschritten? Mit einem Online-Selbsthilfe-Test können Ratsuchende seit gut einem Jahr selbst ihr Verhältnis zum Alkohol testen. Wird die Gesundheit geschädigt oder existiert bereits eine Abhängigkeit? Mehr als 41.000 Besucher haben seit Freischaltung im Oktober vergangenen Jahres die Website www.selbsthilfealkohol.de besucht; mehr als 6000 haben den Test gemacht.

 

Es sind vor allem diejenigen, die sich nicht schlüssig sind, ob sie möglicherweise zu viel und zu häufig trinken. «Damit erreichen wir Menschen, die Hilfe brauchen, aber bislang keinen Zugang zum Suchthilfesystem gefunden haben, sich vielleicht davor scheuen», sagt Johannes Lindenmeyer, Direktor der Salus-Klinik Lindow (Ostprignitz-Ruppin). Dort wurde das Programm entwickelt. Die Klinik ist auf die Behandlung von Alkoholkranken spezialisiert. Jährlich werden hier etwa 1000 Suchtpatienten behandelt, durchschnittlich zwölf Wochen lang. 

 

Es gebe zu wenige Angebote für Menschen mit Alkoholproblemen, erklärt Lindenmeyer die große Resonanz des kostenlosen Programms. «Die Scham ist einfach zu groß, sagen zu müssen, dass man Hilfe benötige», sagt der Psychologe. Niemand wolle sich als alkoholkrank outen. Anonym am Computer gehe das einfacher. «In dem Onlineprogramm können Betroffene zunächst in einem kurzen Selbsttest ihr Verhältnis zu Alkohol ganz objektiv untersuchen», erklärt Lindenmeyer. Wie oft und bei welchen Gelegenheiten zum Glas gegriffen wird, wird gefragt.

 

Bei 82 Prozent der Teilnehmer lautete das Ergebnis: das Trinkverhalten sollte unbedingt verändert werden. Es sei nicht akzeptabel, wenn ein Lkw-Fahrer mittags Bier trinke oder der Lehrer nicht vom Wein tagsüber lassen könne, sagt Lindenmeyer. «Im nächsten Schritt geht es darum, ein persönliches Änderungsziel bezüglich des künftigen Umgangs mit Alkohol festzulegen», sagt er. Kleine Aufgaben müssen erledigt und in einem Tagebuch erfasst werden, wann nach einem Glas verlangt wird.

 

Es sei erstaunlich, dass viele Menschen das sechswöchige Programm durchhielten und sich nicht einfach verabschiedeten, sagt er. Manche Nutzer suchten sogar mehrmals am Tag die Seite auf. In einem Forum gebe es einen anonymen Austausch der Teilnehmer und Antworten bei Problemen durch Mitarbeiter der Klinik. «Teilnehmer sind in der Regel ehrlich und geben keine geschönten Antworten», sagt Lindenmeyer. Für bereits Abhängige reiche das Programm jedoch nicht aus, da müsse andere Hilfe in Anspruch genommen werden. Empfohlen werden dann Beratungsstellen.

 

Statistisch haben bundesweit etwa 9,5 Millionen Menschen ein riskantes Verhältnis zum Alkohol, 1,8 Millionen gelten als abhängig. Als riskant gilt, wenn Menschen häufiger als fünf Mal in der Woche zu Alkohol greifen oder Frauen mehr als ein Glas beziehungsweise Männer mehr als zwei Gläser pro Tag trinken.
 

30.10.2017 l dpa

Foto: Fotolia/Africa Studio

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