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Forschung: Wunden kleben statt nähen

 

Eine Art Sekundenkleber für Wunden hat ein US-amerikanisches Forscherteam entwickelt. Das Gel namens MeTro wird auf die Wunde aufgetragen und das darin enthaltene Protein durch UV-Licht aktiviert, wodurch es ein Netz bildet. Innerhalb von 60 Sekunden lassen sich so Wunden verschließen, berichten Forscher um Dr. Nasim Annabi von der Northeastern University in Boston im Fachjournal «Science Translational Medicine».

 

Das Gel hat den Vorteil, dass es elastisch ist und somit gut geeignet, um Wunden an schwierigen Stellen im Körper, etwa bei Operationen an der Lunge, zu verschließen. Es enthält das menschliche Protein Tropoelastin, das in elastischen Fasern vorkommt. Dieses wurde für den Wundkleber so verändert, dass es auf UV-Licht mit Crosslinking reagiert. Zusätzlich enthält das Gel eine Substanz, die für ein langsames Auflösen des Klebers sorgt. Dieser Prozess könne so eingestellt werden, dass sich der Kleber in der Zeit auflöst, die das behandelte Gewebe zur Regeneration benötigt, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität.

 

Den Kleber haben die Forscher bislang an Lungen von Ratten untersucht, wobei er sich dem herkömmlichen Nähen überlegen zeigte. Annabi und ihre Kollegen hatten ihn zuvor auch auf Wunden an der Haut gesprüht. Hier hatte MeTro die Wunde abgedichtet und den Heilungsprozess unterstützt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Forscher wollen nun Langzeituntersuchungen mit dem Wundkleber vornehmen, bevor sie klinische Studien starten.

 

Einen ebenfalls neu entwickelten, auf Nanopartikeln basierenden Wundkleber stellt ein Forscherteam von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) im Fachjournal «Nanoscale» vor. Auch dieser Kleber soll helfen, schwer zu lokalisierende und schlecht zugängliche Wunden zu schließen und Blutungen und andere Komplikationen zu vermeiden. Anders als bereits existierende Wundkleber, die überwiegend aus Fibrin bestehen und daher Immunreaktionen auslösen können, besteht der Nanokleber aus Siliziumdioxid und Eisenoxid-Nanpoartikeln, schreibt die Empa in einer Pressemeldung.

 

Die Wissenschaftler um Martin Matter nutzten dazu nach eigenen Angaben das sogenannte Nano-Bridging – den Klebeffekt von Nanopartikeln durch Zusammenlagern. Die weitere Kombination mit Bioglas sorge dafür, dass Blut an der verletzten Stelle schneller gerinnt, heißt es bei der Empa weiter. Bioglas binde sich je nach Mischung der Elemente Silizium, Calcium, Natrium und Phosphor beispielsweise gut an Knochen oder aber an Weichgewebe. Erste Untersuchungen des Klebers an Schweinedärmen seien erfolgreich verlaufen, berichten die Forscher. (ch, ke)

 

DOI: 10.1126/scitranslmed.aai7466 (Studie in «Science Translational Medicine»)

DOI: 10.1039/C7NR01176H (Studie in «Nanoscale»)

 

13.10.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Dangubic

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