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Blutverdünner: Blut im Urin Warnzeichen, aber kein Notfall

 

Antithrombotisch wirksame Arzneimittel erhöhen stark das Risiko, wegen Blut im Urin eine Notfallambulanz aufzusuchen, stationär aufgenommen zu werden und invasive Untersuchungen über sich ergehen lassen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer retrospektiven Analyse der Daten von mehr als 2,5 Millionen Patienten älter als 65 Jahre aus Ontario in Kanada.

 

Von ihnen nahmen rund 809.000 einen Blutverdünner ein. Im Analysezeitraum von sieben Jahren war es für diese Patienten zehnmal wahrscheinlicher, wegen einer Hämaturie ein Krankenhaus aufzusuchen, melden Forscher der Universität Toronto im Fachmagazin «JAMA». Die Prävalenz, Schwere und Risikofaktoren für eine Hämaturie unter Einnahme blutverdünnender Medikamente wie ASS und Phenprocoumon seien jedoch noch größtenteils unbekannt. In der Fachinformation von Marcumar wird die Häufigkeit von Blut im Urin inklusive Mikrohämaturie mit «sehr häufig» angegeben, das heißt, sie tritt bei mindestens einem von zehn behandelten Patienten auf.

Obwohl Blut im Urin immer ein Warnzeichen ist und die Ursache abgeklärt werden muss, handle es sich bei einer Hämaturie als Nebenwirkung von Blutverdünnern in der Regel nicht um eine lebensgefährliche Situation wie bei Blutungen im Hirn oder Magen-Darm-Trakt, erläutert Seniorautor Dr. Robert Nam von der Universität Toronto gegenüber der Nachrichtenwebsite www.drugs.com. Ärzte sollten Patienten unter Blutverdünnern besser über das mögliche Auftreten einer Hämaturie aufklären. Sie sei kein Grund, die lebenswichtigen Medikamente abzusetzen.

Die Nebenwirkung könnte manchen Patienten sogar nutzen, da sich so frühzeitig medizinische Probleme wie Blasenkrebs erkennen ließen. Da der Tumor durch die Blutverdünner stärker blute, werde er bei den so behandelten Patienten doppelt so häufig entdeckt, häufig bevor weitere verdächtige Symptome auftreten. Das ermöglicht eine frühzeitige Behandlung des Tumors. (dh)

DOI: 10.1001/jama.2017.13890

 

11.10.2017 l PZ

Foto: Fotolia/schulzfoto

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