Pharmazeutische Zeitung online

ADKA: Stationsapotheker bundesweit benötigt

 

Die ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker spricht sich ausdrücklich für die verpflichtende Einführung von Stationsapothekern in Krankenhäusern an – wie ursprünglich geplant in Niedersachsen und darüber hinaus im ganzen Bundesgebiet. «Nach den Pflegemorden in Delmenhorst ist das ein längst überfälliger Schritt zum Schutz der Patienten im Krankenhaus – übrigens nicht nur für Niedersachsen», so die ADKA. Damit reagierte der Verband auf die Kritik der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) von vergangener Woche, die sich vor allem aus Angst vor den Kosten vor der Einstellung weiterer Pharmazeuten wehrt. Die NKG hatte behauptet, es stünden nicht genug qualifizierte Apotheker in den kommenden Jahren bereit.

Dem widersprach bereits die Apothekerkammer Niedersachsen und jetzt auch die ADKA. Während die NKG von 180 neuen Stellen spricht, die innerhalb von drei Jahren besetzt werden müssen, werden im Gesetzentwurf 134,5 kalkuliert, um auf eine Betreuungsquote von 300 Betten pro Apotheker zu kommen. Selbst 180 Apotheker in drei Jahren wären jedoch nicht einmal 4 Prozent der jährlich 1600 Studienabgänger, die zudem ein extrem hohes Interesse an klinischer Pharmazie hätten, schreibt die ADKA.

«Das Gewinnstreben der Krankenhäuser darf nicht zulasten der Patienten gehen», betont der Verband. «Das Krankenhaus hat die Pflicht, den Patienten die beste Behandlung und Pflege zukommen zu lassen.» Deutschland sei ohnehin im Moment Schlusslicht im europäischen Vergleich, was die Anstellung von Apothekern in Krankenhäusern betrifft. Derzeit arbeiten laut ADKA nur rund 2000 der 50.000 berufstätigen Apotheker in Krankenhäusern, davon bislang die wenigsten direkt auf Station. Während die Beschäftigungsquote in Großbritannien, einem Leuchtturmland für Klinische Pharmazie, bei 4,4 Apothekern pro 100 Betten liege, sei sie in Deutschland mit 0,4 um den Faktor 10 niedriger.
 
«Der Hochrisikoprozess der Arzneimitteltherapie im Krankenhaus bedarf als Fachmann den Krankenhausapotheker auf Station», so die ADKA. «Nur präventiv lassen sich Schäden vermeiden und Risiken minimieren», betont der Verband im Hinblick auf die Mordserie mittels Antiarrhythmika in zwei niedersächsischen Krankenhäusern, die Anlass für die geplante Novellierung des niedersächsischen Krankenhausgesetzes sind. Durch das vorzeitige Regierungs-Aus im Landtag und die vorgezogenen Landtagswahlen im Oktober liegt der Gesetzentwurf nun erst einmal auf Eis – auch zum Unmut der Initiatorin, der Landesgesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD). Für sie ist nicht ersichtlich, wieso das Vorhaben nicht noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden kann, sagte sie am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung von Apothekerkammer und -verband Niedersachsen in Hannover. (dh)

Lesen Sie dazu auch

Linz: «Niedersachsen braucht Stationsapotheker», Meldung vom 11.08.2017

Niedersachsen: 180 Stationsapotheker gesucht, Meldung vom 10.08.2017

 

18.08.2017 l PZ

Foto: Fotolia/sudok1

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.