Kassen zahlen Kliniken Millionen für Hygiene |
Die Kassen haben die Kliniken hierzulande mit 225 Millionen Euro für Hygienemaßnahmen bezuschusst. Das geht aus einem Bericht des GKV-Spitzenverbands hervor. Anlass für die Zahlungen, die die Kassen über die Betriebskosten der Krankenhäuser hinaus tragen, ist das noch bis 2023 laufende Hygienesonderprogramm. Neben qualifiziertem Hygienepersonal soll die Fördersumme nach GKV-Angaben auch der Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften und Ärzten in diesem Bereich dienen.
Außerdem können auch externe Beratungen damit finanziert werden. «Eine Kernaufgabe der Krankenhäuser ist und bleibt es, ihre Patienten so gut wie möglich vor gefährlichen Erregern zu schützen. Aus dieser Verantwortung für das Wohl ihrer Patienten entlässt auch das Sonderprogramm Hygiene die Krankenhäuser nicht», so der stellvertretende Vorsitzende des Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg. Bis Programmende stellen die Kassen insgesamt eine Summe von über 460 Millionen Euro zur Verfügung.
Anspruch auf die Gelder haben Krankenhäuser, die die verbindlichen personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur Verhinderung nosokomialer Infektionen noch nicht erfüllen. Das sind laut GKV bundesweit 1522 Häuser. Demnach haben bislang aber 1275 von ihnen die Finanzspritze angenommen. Es handelt sich von Stackelberg zufolge um eine zeitlich begrenzte, zusätzliche Hilfe der Beitragszahler für die Krankenhäuser, die diese zur besseren Versorgung der Patienten nutzen sollten.
Laut Infektionsschutzgesetz muss ein Krankenhaus sicherstellen, dass alle nach aktuellem Stand der medizinischen Wissenschaft erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um Auftreten und Verbreitung nosokomialer Infektionen und resistenter Krankheitserreger zu vermeiden. Darüber hinaus muss es eine Mindestausstattung mit Hygienefachpersonal gewährleisten. (je)
21.07.2017 l PZ
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