Pharmazeutische Zeitung online

Cannabis als Medizin: Linke beklagen Willkür der Kassen

 

Seit Mitte März können Ärzte schwerkranken Patienten Cannabis auf Kassenrezept verschreiben. In der Praxis führt die Neuregelung nach Meinung der Linkspartei jedoch häufig zu Problemen. Demnach legen die Krankenkassen das Gesetz äußerst restriktiv aus. «Wir können uns des Eindrucks nicht verwehren, dass einige Entscheidungen über die Kostenerstattung rein willkürlich zustande kommen», heißt es in einem Schreiben der Linken an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und die Drogenbeauftragte der Regierung, Marlene Mortler (CSU), das der Pharmazeutischen Zeitung vorliegt.

 

Mit dem neuen Gesetz kann grundsätzlich jeder Arzt Cannabis als Medizin verschreiben. Profitieren sollen davon vor allem Patienten, bei denen andere Arzneimittel nicht helfen oder wenn die Nebenwirkungen unzumutbar sind. Bislang konnten Patienten nur dann Cannabisblüten aus der Apotheke beziehen, wenn sie eine entsprechende Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatten. Die Kosten mussten sie dabei in der Regel selbst tragen.

 

Eigentlich sollte für die Betroffenen mit der Neuregelung nun alles einfacher werden. Doch aus Sicht der Linken ist das Gegenteil der Fall. Gerade Patienten, die bislang eine Ausnahmeerlaubnis hatten, verweigerten die Kassen die Kostenerstattung häufig, heißt es. Zudem hätten sich die Preise für Cannabisblüten nach Aussage der Patienten verdoppelt. «Wir wenden uns mit diesem offenen Brief an Sie, weil die Krankenkassen ihre Aufgabe nicht erfüllen, die Preise explodieren und schwerkranke Patienten darunter leiden», schreiben die Linken. Den Versicherten bleibe damit letztlich nur der Rechtsweg, «um sich gegen die Krankenkassen ihr Recht auf eine angemessene medizinische Versorgung zu erstreiten».

 

Die Bundesregierung müsse daher nun zügig eingreifen und klarstellen, dass die Kassen die Therapiekosten grundsätzlich übernehmen, wenn Patienten bislang eine Ausnahmeerlaubnis des BfArM hatten. Darüber hinaus sollten Cannabisblüten in der Apotheke nicht mehr als Rezeptur-Arzneimittel gewertet werden, «wodurch kurzfristig wieder das alte Preisniveau hergestellt werden kann». (sch)

 

Mehr zum Thema Cannabis

 

07.06.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Sherry Young

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.