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Muskelkrämpfe: Leitlinie empfiehlt Dehnen und Magnesium

 

Muskelkrämpfe sollten in erster Linie mit Dehnübungen behandelt werden. Das empfiehlt die aktualisierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, die im Mai veröffentlicht wurde. Beim akuten Krampf soll der entsprechende Muskel gedehnt oder die Antagonisten angespannt werden. Wer unter nächtlichen Wadenkrämpfen leidet, sollte sich regelmäßig dehnen. Schon junge Erwachsene leiden vereinzelt darunter, mit dem Alter nimmt die Frequenz der schmerzhaften, unwillkürlichen Kontraktionen zu. Jeder zweite bis dritte Über-65-Jährige leidet mindestens einmal pro Woche an einem Muskelkrampf.

 

Als einziges Arzneimittel mit ausreichend belegter Wirkung nennt die Leitlinie Chininsulfat oder Hydrochinin 200 bis 400 mg zur Nacht. Es sollte jedoch wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen wie Thrombozytopenien erst in zweiter Linie und nur bei schwerer Ausprägung der Krämpfe eingesetzt werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte Chininsulfat 2015 unter Rezeptpflicht gestellt und die Indikation auf sonst nicht behandelbare, häufige oder sehr schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe eingeschränkt. Chinin kann die Produktion von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren mindern und sollte unter Phenprocoumon-Behandlung nicht eingenommen werden. Zudem kann Chinin die QT-Zeit verlängern. Es sollte daher nicht mit anderen Medikamenten, die die Reizweiterleitung am Herz beeinflussen, kombiniert werden. In Schwangerschaft und Stillzeit ist Chinin kontraindiziert.

 

Als vorzuziehende Alternative nennt die Leitlinie Magnesium. Zwar sei die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt, doch rechtfertige das günstige Nebenwirkungsprofil einen Therapieversuch. Die Leitlinie nennt Magnesium-[Hydrogen]Aspartat, Magnesiumorotat oder Magnesiumoxid ein- bis dreimal täglich 5 mmol oral. Es wird ein Auslassversuch zum Beispiel nach dreimonatiger Behandlung empfohlen. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Herz-Rhythmus-Störungen und Störungen der Muskelendplattenfunktion sollte die Indikation streng erfolgen. Auch Schwangere, die unter Muskelkrämpfen leiden, können einen Therapieversuch mit Magnesium unternehmen. Für Muskelkrämpfe bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS)/Motoneuronenerkrankung sei keine pharmakologische Therapie ausreichend belegt. (dh)


Lesen Sie dazu auch:

S1-Leitlinie Muskelkrämpfe (externer Link; PDF)

 

30.05.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Kara

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