«Avocado-Hand»: Wenn der Kern zum Verhängnis wird |

Weil sich die Küchenunfälle beim Schneiden von Avocados offenbar häufen, werden jetzt Rufe nach Gebrauchsanleitungen zum gefahrlosen Öffnen der Früchte laut. Etwa plädiert ein renommierter britischer Mediziner für solche Warnhinweise, um auf diese Weise die steigende Zahl der Verletzungen zu bremsen, wie die Zeitung «The Times» Simon Eccles, einen Facharzt für plastische Chirurgie, zitiert. Allein er behandle etwa vier Patienten pro Woche in einem Londoner Krankenhaus, die sich beim Öffnen einer Avocado geschnitten hätten. Seine Mitarbeiter bezeichneten eine solche Verletzung bereits als «Avocado-Hand».
Zum Verhängnis wird vielen unbedarften Konsumenten demnach der Kern. Beim Hineinstechen trifft das Messer rasch auf das golfballgroße Herzstück der beliebten Früchte, rutscht ab und sticht in die Hand. Abhilfe schaffen könnten hier nach Auffassung des Chirurgen Cartoons, die eine Avocado, ein Messer und ein großes rotes Kreuz darauf zeigen. Ihm komme es darauf an, die Gefahr für die Kunden erkennbar zu machen, sagte Eccles.
Die nahrhafte und gesunde Avocado gilt als Mode-Frucht und ist besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt. Allerdings ist ihre Ökobilanz miserabel, vor allem weil ihre Produktion Unmengen an Ressourcen verschlingt. Niederländischen Forschern zufolge sind fast 2000 Liter Wasser für die Produktion von einem Kilogramm Avocados nötig. Das entspricht etwa zweieinhalb bis sieben Stück. Für ein Kilogramm Tomaten reichen dagegen rund 200 Liter. Vielfach werden die Früchte in Gebieten angebaut, wo das Wasser knapp ist. Weite Transporte in Kühlcontainern per Schiff und Lkw wirken sich zusätzlich negativ auf die Ökobilanz aus. (cd)
11.05.2017 l PZ/dpa
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