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Statt Doc Morris: Parkinsonvereinigung setzt auf Apotheker

 

Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und die Deutsche Parkinsonvereinigung (DPV) wollen stärker zusammenarbeiten. Die Patientenorganisation setzt nun auf gute Betreuung und Beratung in den öffentlichen Apotheken. In regionalen Fortbildungen können Apotheker ihr Wissen über Morbus Parkinson auffrischen.

 

Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht. Die DPV hat die unerfreuliche Partnerschaft mit dem niederländischen Versender Doc Morris aufgekündigt. Die Verantwortlichen der Patientenvereinigung haben offenbar erkannt, dass für chronisch kranke Menschen Zuwendung und kompetente Beratung wichtiger ist als Rabatte auf Arzneimittel. In einer Stellungnahme sagte DPV-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff: «Versandapotheken sind zwar telefonisch erreichbar, aber in der Betreuung der Parkinsonpatienten haben Apotheken vor Ort den klaren Vorteil, ganz nah dran, schnell verfügbar und persönlich ansprechbar zu sein.»

 

Die Kooperation der DPV mit Doc Morris war Auslöser des EuGH-Urteils vom 19. Oktober 2016. Damals entschieden die Richter in Luxemburg, dass sich ausländische Versender nicht an die deutschen Preisvorschriften halten müssen. Als Konsequenz auf dieses Urteil hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ein Gesetz zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln auf den parlamentarischen Weg gebracht. Mit einer endgültigen Entscheidung ist nicht vor diesem Frühjahr oder Sommer zu rechnen.

 

Die DPV und die ABDA haben nun eine längerfristig angelegte Partnerschaft vereinbart. Deren Ziel es ist, über die 20.000 öffentlichen Apotheken die pharmazeutische Betreuung der 300.000 Parkinsonpatienten weiter zu verbessern. Die DPV setzt nun auf die Betreuung ihrer Mitglieder durch Präsenzapotheken. Dies ist der Kern einer Vereinbarung zwischen ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und DPV-Geschäftsführer Mehrhoff.

 

Die Kooperation der beiden Organisationen ist kein Schnellschuss, sondern von langer Hand geplant. Erste Gespräche habe es bereits vor Weihnachten gegeben, heißt es bei der ABDA. In den kommenden Monaten sollen nun auf regionaler Ebene spezifische neue Fortbildungsangebote für Apotheker angeboten werden. Neben der Zertifikatsfortbildung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe über «Beratung und Medikationsmanagement bei Parkinson-Patienten» sollen Fallbeispiele zu Parkinson in das Fortbildungscurriculum Medikationsanalyse aufgenommen werden. Zudem ist angedacht, besonderen Betreuungsbedarf von Parkinsonpatienten durch Befragungen zu identifizieren.

 

Schmidt über die Partnerschaft: «Die Apotheken begleiten schon heute ihre Parkinsonpatienten mit viel Zuwendung. Mit den zusätzlich geplanten Maßnahmen können Apotheker ihre Kenntnisse jetzt vertiefen und diese Patienten mit besonderen Bedürfnissen noch besser pharmazeutisch betreuen.» Dies sei ein Fortschritt für Patienten und Apotheker.

 

Die DPV ist eine Selbsthilfevereinigung mit 23.000 Mitgliedern in 450 Regionalgruppen und Kontaktstellen. Das Ziel der DPV ist, die Lebensumstände von Parkinsonpatienten und deren Partnern zu verbessern. (dr)

 

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13.02.2017 l PZ

Foto: Fotolia/contrastwerkstatt

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