Forsa-Umfrage: Dienstleistungen hoch im Kurs |
Dienstleistungen der Apotheke genießen in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Das hat eine heute veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ergeben. Demnach finden vier von fünf Bundesbürgern die umfassende Beratung sehr wichtig oder wichtig (86 Prozent). Auch Dienstleistungen wie den Nacht- und Notdienst oder die Anfertigung von Rezepturarzneimitteln werden mehrheitlich geschätzt. Insgesamt halten 84 beziehungsweise 79 Prozent der Befragten diese für wichtig oder sehr wichtig.
Die Umfrage, zu der rund 1000 Personen über 18 Jahre telefonisch befragt wurden, zeigt zudem, dass auch Menschen, die Medikamente online kaufen, den Service wohnortnaher Apotheken benötigen. Besonders deutlich wird laut Umfrage auch der Stellenwert der Beratung durch die wohnortnahen Apotheken: 85 Prozent der Befragten, die in den letzten drei Monaten das Internet genutzt haben, halten die Vor-Ort-Beratung unter Berücksichtigung aller benötigten Medikamente für wichtig oder sehr wichtig.
«Niemand will auf seine Apotheke in der Nähe verzichten. Aber je mehr Menschen im Internet Medikamente kaufen, desto mehr Apotheken werden schließen», sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. In den ersten drei Wochen des Jahres waren laut Umfrage zwei Drittel der Bundesbürger schon mindestens einmal in einer Apotheke. «Von diesem hohen Bedarf waren wir selbst überrascht. Die Apotheken gehören zum Leben dazu», so Schmidt.
Aus den Umfrageergebnissen lassen sich laut ABDA auch Aussagen über einen typischen Online-Käufer ziehen. So kauften vor allem Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 3000 Euro ihre Medikamente überdurchschnittlich häufig online. Schmidt folgert daraus im Umkehrschluss, dass der Versandhandel bei finanziell schlechter gestellten Menschen eine geringere Rolle spielt.
Die repräsentative Umfrage gibt zudem Aufschluss über die Nutzung des Botendienstes in strukturschwachen Gebieten. So haben in Orten mit bis zu 20.000 Einwohnern 37 Prozent der Befragten diesen Service bereits einmal in Anspruch genommen, darunter vor allem Ältere und Internet-Nichtnutzer. In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern sind es 24 Prozent. (et)
Mehr zum Thema Rx-Versandverbot
14.02.2017 l PZ
Foto: Fotolia/Contrastwerkstatt