Cannabis: Petition zur Legalisierung schlägt Wellen |

Eine bundesweite Petition zur kompletten Legalisierung von Cannabis in Deutschland schlägt Wellen. Der Cannabis-Verband Bayern (CVB) will mit der Petition erreichen, dass Hanf aus den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes gestrichen und grundsätzlich als landwirtschaftliches Produkt und Lebensmittel betrachtet wird. Zudem soll das Jugendschutzgesetz so erweitert werden, dass Hanfprodukte mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2 Prozent erst ab 18 Jahren erworben und verkauft werden dürfen.
Seit dem 7. Januar, dem Start der Petition, fand sie bis heute bereits rund 19.000 Unterzeichner. «Bis zum Juli wollen wir 500.000 Unterschriften sammeln», hatte der Initiator und CVB-Chef, Wenzel Cerveny, gesagt. Die Petition läuft ein Jahr lang. Für ein Quorum würden 110.000 Unterstützer ausreichen.
Cerveny stellte seine Argumente gestern bei einer Diskussionsveranstaltung zu dem Thema an der Universität Bayreuth vor. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) warnte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kurz vor der Veranstaltung vor einer Verharmlosung von Cannabis. Wer eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken fordere, ignoriere das Gesundheitsrisiko bei einem Konsum dieser Droge.
Cerveny setzt sich schon seit Längerem für die Legalisierung von Cannabis ein. Er war vor einem Jahr vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof in München damit gescheitert, ein Volksbegehren im Freistaat zur Legalisierung von Haschisch und Marihuana durchzusetzen.
Der Bundestag hat Mitte Januar die Anwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ermöglicht. Das Gesetz soll in den kommenden Wochen in Kraft treten.
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02.02.2017 l PZ/dpa
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