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Fettleber: Gezielter Angriff mit Hormonen

 

Bei Patienten mit metabolischem Syndrom, die eine nicht alkoholische Fettleber entwickelt haben, lässt sich diese womöglich gezielt behandeln, indem man die Wirkung von zwei Hormonen kombiniert: Glucagon und Triiodthyronin (T3). Angenehme Nebeneffekte sind eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels und der Cholesterolwerte sowie eine Reduktion des Körpergewichts – zumindest im Mausmodell.

 

Forscher um Dr. Brian Finan und Dr. Christoffer Clemmensen vom Helmholtz Zentrum München berichten aktuell im Fachjournal «Cell» über diesen Ansatz. Sowohl Glucagon als auch das Schilddrüsenhormon T3 hätten positive Effekte beim metabolischen Syndrom, aber auch unerwünschte Wirkungen, etwa auf das Herz und die Knochen. Um diese zu umgehen, koppelten die Wissenschaftler Glucagon und T3 aneinander, sodass das resultierende Molekül ausschließlich in Zellen mit Glucagon-Rezeptor aufgenommen wird und dort seine Wirkung entfaltet. Diese finden sich überwiegend in der Leber.

 

Die Forscher erwarteten, dass Glucagon und T3 in den Leberzellen synergistisch gegen Hyperlipidämie, Leberverfettung (Steatohepatitis), Atherosklerose, Glucoseintoleranz und Adipositas wirken. Dies bewahrheitete sich im Tierversuch: Gentechnisch veränderte Mäuse mit metabolischem Syndrom reagierten mit erhöhtem hepatischen Cholesterolstoffwechsel und Bräunung von weißem Fett. Die Fettleber besserte sich selektiv und deutlich. Mögliche schädliche Wirkungen von Glucagon auf den Zuckerstoffwechsel wurden dabei durch T3 aufgehoben, wohingegen dessen potenziell schädlicher Effekt auf das kardiovaskuläre System durch die Kopplung an Glucagon verhindert wurde. Die Wissenschaftler wollen den Doppelwirkstoff jetzt für die klinische Anwendung weiterentwickeln. (am)

 

DOI: 10.1016/j.cell.2016.09.014

 

11.10.2016 l PZ

Foto: Fotolia/abhijith3747

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