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Link zwischen chronischem Schmerz und Angst entdeckt

 

Chronische Schmerzen und Angststörungen kommen häufig zusammen vor. Eine Verbindung zwischen den beiden Erkrankungen haben nun US-amerikanische Forscher identifiziert: Der Neurotransmitter PACAP (pituitary adenylate cyclase activating polypeptide) wird bei beiden verstärkt exprimiert, berichten Forscher um Dr. Galen Missig von der Universität Vermont im Fachjournal «Biological Psychiatry». Sie haben damit ein mögliches Target für die Pharmakotherapie von sowohl Angststörungen als auch Schmerzen gefunden.

 

PACAP, ein Peptid aus 38 Aminosäuren, kommt sowohl im Hypothalamus als auch in zahlreichen extra-hypothalamischen Regionen vor und spielt eine Schlüsselrolle in der Regulierung der neuroendokrinen sowie zellulären Antwort auf Stress. Bereits 2011 zeigten die Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Victor May, dass bei Frauen PACAP verstärkt exprimiert wird, wenn diese an Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Doch PACAP und der dazugehörige Rezeptor PAC1 werden auch in peripheren nozizeptiven Bahnen exprimiert, sind also auch an der Schmerzweiterleitung beteiligt.

 

Um den Zusammenhang von stressbezogenen psychiatrischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen besser zu verstehen, untersuchten die Forscher Veränderungen in der PACAP-Expression sowie die Schmerzsignaltransduktion in Nagern. Hierfür benutzten die Wissenschaftler ein Mausmodell für chronische Schmerzen, das sogenannte chronic constriction injury-Modell (CCI), bei dem der Ischiasnerv chirurgisch so manipuliert wird, dass eine chronische Nervenschädigung simuliert wird.

 

Dies führte bei den Tieren zu einer Erhöhung der PACAP-Expression auf verschiedenen Stufen der nozizeptiven Bahnen, die vom Rückenmark zur Amygdala führen, in der Reize und Informationen emotional bewertet werden und die als Angstzentrum gilt. Die Tiere wiesen eine Schmerz-Hypersensibilität und ein ängstliches Verhalten auf. Beides ließ sich durch eine Injektion des PAC1-Rezeptor-Antagonisten in das Gehirn wieder reduzieren.

 

«Durch Angriff an diesem Regulator und Signalweg haben wir die Möglichkeit, sowohl chronische Schmerzen als auch Angststörungen anzugehen», sagt May in einer Pressemitteilung der Universität. In Zusammenarbeit mit Chemikern sind die Wissenschaftler nun dabei, einen Wirkstoff zu entwickeln, der die PACAP-Aktivität hemmt. (cg)

 

DOI: 10.1016/j.biopsych.2016.08.025

 

15.09.2016 l PZ

Foto: Fotolia/Robert Kneschke

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