Pharmazeutische Zeitung online

TAS-102: neue Option bei fortgeschrittenem Darmkrebs

 

In Kürze soll ein neues Zytostatikum zur Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) auf den deutschen Markt kommen. Die peroral bioverfügbare Kombination aus Trifluridin und Tipiracil (TAS-102, Lonsurf®, Servier) bietet eine Option für erwachsene Patienten, bei denen die verfügbaren Therapien ausgeschöpft sind oder die diese nicht bekommen können.

 

Das Zytostatikum ist zugelassen für Krebspatienten, die bereits viele Medikamente bekommen haben, darunter Fluoropyrimidine, Oxaliplatin und Irinotecan sowie zielgerichtete Therapien wie Anti-VEGF- und Anti-EGFR-Substanzen. Die European Society for Medical Oncology (ESMO) habe die Kombination in ihren aktuellen Leitlinien bereits als Dritt-Linien-Option für stark vorbehandelte Patienten aufgenommen, berichtete Professor Dr. Hans-Joachim Schmoll, Halle, beim Pomme-med-Workshop in München. 

 

Trifluridin (FTD) ist ein antineoplastisches Nukleosid-Analogon, das in der Tumorzelle nach Phosphorylierung in die DNA eingebaut wird und dadurch die Zellproliferation beeinträchtigt. FTD wird im Blut jedoch rasch durch die Thymidin-Phosphorylase abgebaut und wurde daher bislang nicht peroral eingesetzt. Der Kombipartner Tipiracil (TPI) hemmt das Enzym und verhindert so den Abbau von FTD.

 

In der Zulassungs-Studie wurde Trifluridin/Tipiracil mit Placebo, jeweils zusammen mit einer supportiven Therapie, bei 800 Patienten mit mCRC geprüft. Die Kombination verlängerte das mediane Gesamtüberleben um zwei Monate (7,2 versus 5,2 Monate) und reduzierte die Ein-Jahres-Sterblichkeit. Die Verträglichkeit bezeichnete Schmoll als gut. «Das ist ein wichtiges Medikament für Patienten, die auf die Standardtherapien nicht ansprechen.»

 

Lonsurf ist – nach Japan und den USA – seit April 2016 in der EU zugelassen. Mit 215.000 Todesfällen war das kolorektale Karzinom 2012 die zweithäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle in Europa. (bmg)

 

Lesen Sie dazu auch Lonsurf gegen Darmkrebs zugelassen, PZ 18/2016

 

Mehr zum Thema Krebs und Zytostatika

 

28.07.2016 l PZ

Foto: Fotolia/AG Visuell

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.