Magnesium senkt den Blutdruck |
Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium senkt den Blutdruck sowohl bei Hypertonikern als auch bei Menschen mit nicht erhöhtem Blutdruck. Der Effekt ist einer aktuellen Metaanalyse zufolge mit 2 mmHg systolisch und 1,8 mmHg diastolisch statistisch signifikant, aber überschaubar. Trotz des bescheidenen Ausmaßes könnte diese Wirkung des Spurenelements angesichts der weltweit steigenden Inzidenz von Bluthochdruck aber für die öffentliche Gesundheit von Bedeutung sein, schreiben Dr. Xi Zhang von der Universität Indiana und Kollegen im Fachjournal «Hypertension».
Die Forscher zogen 34 doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Studien mit insgesamt 2028 Teilnehmern für ihre Metaanalyse heran. Die Supplementation betrug durchschnittlich 368 mg Magnesium pro Tag über einen Zeitraum von drei Monaten. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass die blutdrucksenkende Wirkung von Magnesium nur bei den Probanden statistisch signifikant war, die zuvor an einem Magnesiummangel gelitten hatten. Mittels statistischer Methoden errechneten die Wissenschaftler, dass eine Supplementation von 300 mg Magnesium pro Tag über einen Monat ausreicht, um den Serum-Magnesiumspiegel anzuheben und den Blutdruck zu senken.
Die Ergebnisse der berücksichtigten Studien waren teilweise widersprüchlich, was die uneinheitliche Evidenzlage zum blutdrucksenkenden Effekt von Magnesium widerspiegelt. Allerdings zeigten insbesondere qualitativ hochwertige Untersuchungen und solche mit niedriger Abbruchrate eine stärkere blutdrucksenkende Wirkung als der Durchschnitt, sodass die Autoren tatsächlich von einem kausalen Zusammenhang ausgehen. Darauf deuten auch Laboruntersuchungen hin, die Magnesium unter anderem in seiner Funktion als Gegenspieler des Calciums eine gefäßerweiternde Wirkung bescheinigen. (am)
DOI: 10.1161/hypertensionaha.116.07664
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13.07.2016 l PZ
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