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Allergiepflanze Ambrosia: Städte kämpfen gegen Verbreitung

 

Mit Messstationen und Zentralregistern wollen Kommunen in Deutschland gegen die Verbreitung der Allergiepflanze Ambrosia vorgehen. Deren Blütezeit hat jetzt begonnen, und für Allergiker kann dies Husten, tränende Augen und Hautrötungen bedeuten. Süddeutschland ist nach Angaben des Braunschweiger Julius-Kühn-Instituts nach der Niederlausitz in Brandenburg deutschlandweit das von Ambrosia am stärksten betroffene Gebiet. Das Bundesforschungsinstitut ist beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angesiedelt.

 

«Die Pflanze ist eine einjährige Art. Das heißt, sie kann nur an derselben Stelle wiederkommen, wenn sie reife Samen produziert hat, und dafür braucht sie eine gewisse Wärme zwischen der Blüte und dem Absterben der Pflanze», sagt Uwe Starfinger vom Bundesforschungsinstitut. Die Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel dafür sorgen könnte, dass sich Ambrosia auch verstärkt in Norddeutschland ausbreiten könnte.

 

Die Pflanze (Beifußblättriges Traubenkraut) wurde vor mehr als 150 Jahren aus Nordamerika nach Deutschland eingeschleppt. Als ein Verbreitungsweg galt seither verunreinigtes Vogelfutter. Generell ist das Ambrosia-Vorkommen Fachleuten zufolge in Regionen größer, in denen es vergleichsweise warm ist. Die Pflanze wächst an Straßenrändern, an Autobahnen, auf Brachflächen, an Vogelfütterungsplätzen, in Kleingärten und auf Feldern. Schon geringe Pollenkonzentrationen (5-10 Pollen pro Kubikmeter Luft) können zu Allergien führen.

 

Vielerorts ist man wegen Ambrosia sensibilisiert: In Berlin kartieren sogenannte Scouts ihre Funde in einem zentralen Internet-Register, dem Ambrosia-Atlas. Berlins Ambrosia-Hotspot Adlershof bekommt eine eigene Messstation für die Pollen. «Wir wollen herausfinden, wie groß die Belastung für die Menschen dort ist», sagt Meteorologe Thomas Dümmel (Freie Universität) vom Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia. In Karlsruhe will die Stadt noch stärker über die Ambrosia-Pflanze aufklären. Vor zwei bis drei Jahren sei sie auf Grünflächen und im Wald verstärkt gesichtet worden, erklärt das dortige Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz. Seither werde das Vorkommen systematisch erfasst. In Stadtteilen soll es demnächst Infoveranstaltungen geben, bei denen eine Modellpflanze gezeigt wird. Das soll helfen, Ambrosia besser zu erkennen. Und es wird seit einiger Zeit erprobt, ob es effektiv ist, heißes Wasser auf die Pflanze zu kippen. Das soll sie samt Wurzelwerk vernichten.

 

In Deutschland gibt es dem Julius Kühn-Institut zufolge keine bundeseinheitliche Regelung zur Ambrosia-Bekämpfung, die es mit einer gesetzlichen Verordnung etwa Behörden ermöglichen könnte, eine Beseitigung in Städten anzuordnen. Dann müssten Eigentümer von Flächen aktiv werden. Bislang geschieht das dann auf freiwilliger Basis, wie Experte Starfinger erläutert. (cd)

 

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21.07.2016 l PZ/dpa

Foto: Forest & Kim Starr

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