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USA: Pfizer will Exekutionen mit seinen Produkten stoppen

 

Die Vollstreckung der Todesstrafe in den USA wird zunehmend schwierig. Der Pharmariese Pfizer hat weitreichende Kontrollen beschlossen, um den Einsatz seiner Mittel bei Exekutionen künftig auszuschließen. Damit können die Gefängnisbehörden nach Einschätzung von Experten nun auf legalem Weg keine Medikamente mehr für die meistens bei Hinrichtungen eingesetzten Giftspritzen erwerben.

 

Menschenrechtsaktivisten begrüßten Pfizers Schritt. Sie wiesen allerdings darauf hin, dass einige US-amerikanischen Bundesstaaten bereits damit begonnen haben, sich die Mittel auf anderen, dubiosen Wegen zu beschaffen – etwa bei wenig staatlich regulierten Spezialapotheken. Auch lassen einzelne Staaten inzwischen den elektrischen Stuhl oder Erschießungskommandos als alternative Hinrichtungsmittel zu.

 

Pfizer sei das letzte von mehr als 20 europäischen und US-amerikanischen Unternehmen, das tödliche Injektionen mit seinen Pharmaprodukten verhindere, schrieb die «New York Times» vergangene Woche. Damit stehe den USA offiziell keines der von der Kontrollbehörde FDA zugelassenen Mittel mehr zur Verfügung. «Staaten, die Hinrichtungen durchführen, müssen nun auf den Schwarzmarkt gehen, wenn sie Medikamente für tödliche Injektionen erwerben wollen», sagte Maya Foa von der Menschenrechtsorganisation «Reprieve» dem Blatt.

 

Pfizer teilte mit, dass es den Einsatz seiner Produkte für tödliche Injektionen ablehne. Für eine ausgewählte Gruppe von Produkten seien daher die Regeln für den Weiterverkauf verschärft worden. Dies solle verhindern, dass sie widerrechtlich für Hinrichtungen eingesetzt würden.

 

Die EU beschränkt seit 2011 die Ausfuhr von Substanzen für diese Giftcocktails. Dies betrifft vor allem das Betäubungsmittel Natrium-Thiopental. Als Ersatz verwenden die Behörden mancher Bundesstaaten Pentobarbital. Die von Pfizer im vergangenen Jahr erworbene US-Pharmafirma Hospira stellt mehrere dieser Substanzen her. Pfizer will konkret den Einsatz von sieben Mitteln verhindern. Versuche, auf andere Substanzen umzusteigen, hatten zu mehreren schweren Pannen bei Hinrichtungen geführt. Seitdem haben immer mehr Todeskandidaten die Gerichte angerufen – teils mit dem Argument, dass die Verfassung «grausame und ungewöhnliche Bestrafungen» verbiete. Gefordert wurde auch die Offenlegung, woher die bei Exekutionen eingesetzten Mittel kommen. Viele Staaten weigern sich, darüber Auskunft zu geben.

 

In 32 US-Staaten gibt es noch die Todesstrafe. Die Giftspritze löste andere Methoden wie den elektrischen Stuhl und die Gaskammer ab: Verfechter der Todesstrafe argumentieren, dass sie humaner sei. Traditionell wurde ein Cocktail aus drei Mitteln verwendet – ein Betäubungsmittel und zwei weitere, die den Herztod herbeiführen sollen. Der Mangel an Substanzen für die Giftcocktails hat einige Bundesstaaten bereits gezwungen, Exekutionen aufzuschieben. Die Probleme mit der Medikamentenbeschaffung sind ein Grund, warum die Zahl der Hinrichtungen in den USA in den vergangenen Jahren abgenommen hat.

 

17.05.2016 l dpa

Foto: Fotolia/Tobilander

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