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Leberzirrhose: Medikamente als Risikofaktor

 

Eine Leberzirrhose haben in Deutschland etwa eine Million Menschen. An der Erkrankung, bei der Lebergewebe vernarbt und durch funktionsloses Bindegewebe ersetzt wird, leiden damit etwa 1,7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung – und vermutlich sogar noch mehr. Professor Dr. Joachim Labenz (Foto) vom Diakonie Klinikum Siegen geht davon aus, dass die tatsächliche Anzahl deutlich höher liegt, nämlich bei 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung. «Leider sind wir in Deutschland nicht gut darin, die Leberzirrhose in einem frühen Stadium zu diagnostizieren, wenn sie noch keine Symptome macht», sagte der Hepatologe beim Fortbildungs­kongress Pharmacon in Schladming.

 

Neben übermäßigem Alkoholkonsum als dem wichtigsten und wohl auch bekanntesten Risikofaktor können auch viele Medikamente die Leber schädigen. Dazu gehören unter den OTC-Produkten auch einige nicht steroidale Antirheumatika. «Diclofenac macht bei 4 Prozent der Patienten eine Leberwerterhöhung, daran sollte man vor allem bei Daueranwendung denken», sagte Labenz. Auch Ibuprofen habe diese Nebenwirkung, wenn auch etwas seltener als Diclofenac. Apotheker sollten daher nicht nur bei der Abgabe von Paracetamol eine mögliche Beeinträchtigung der Leberfunktion beim Kunden ausschließen.

 

«Alle Faktoren, die die Leber belasten, addieren sich», sagte Labenz. Patienten mit vorgeschädigter Leber sollten daher möglichst jeden weiteren Risikofaktor meiden. Ein solcher, der an Bedeutung momentan stark zunehme, sei die Adipositas. Sie kann zur Fettleber (nicht alkoholische Steatosis Hepatitis, NASH) führen. «In den USA ist die NASH bereits der häufigste Grund für Lebertransplantationen», informierte Labenz. Nachdem die Hepatitis C durch den enormen medikamentösen Fortschritt der vergangenen Jahre ihren Schrecken weitgehend verloren habe, sei die NASH «das Thema, das die kommenden Jahre bestimmen wird», prognostizierte der Experte. (am)

 

22.01.2016 l PZ

Foto: PZ/Alois Müller

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