Umfrage: Interesse an Brustvergrößerungen wieder gestiegen |
Nach dem Skandal um mangelhafte Implantate scheint das Interesse an Brustvergrößerungen wieder zuzunehmen. Einer repräsentativen Umfrage unter Patienten zufolge stieg die Nachfrage im Vergleich zu anderen Schönheits-OPs. Die Ergebnisse stellte die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) vor. Demnach kündigten 17,8 Prozent der befragten Patienten an, sich die Brüste mit Implantaten vergrößern lassen zu wollen. Im Vorjahr planten das lediglich 15,4 Prozent. Die Nachfrage war nach DGÄPC-Angaben in den vergangenen Jahren stets zurückgegangen. Als Grund dafür nannte die Gesellschaft den Skandal um Brustimplantate mit Billigsilikon.
Im Jahr 2010 war bekanntgeworden, dass die französische Firma PIP Implantate mit Industriesilikon gefüllt hatte. Sie waren allein in Deutschland etwa 5000 Frauen eingesetzt worden. «Der Skandal von heute ist morgen wieder vergessen», sagte DGÄPC-Präsident Sven von Saldern mit Blick auf die Entwicklung. Häufig sei der Leidensdruck der Patientinnen zudem so groß, dass sie sich trotz möglicher Vorbehalte für eine OP entschieden. «Allerdings greifen immer mehr Frauen auf Brustvergrößerungen mit Eigenfett zurück», sagte von Saldern. Mit 4,4 Prozent der Patientinnen fragten demnach mehr Frauen diese Alternative nach als noch im Vorjahr (3,2 Prozent). Generell sei ein Trend zu sanfteren Methoden zu beobachten.
09.09.2015 l dpa
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