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Haifa: Chemiefabriken unter Krebsverdacht

 

Nach einem Bericht über eine Häufung von Krebsfällen hat die Stadtverwaltung der israelischen Küstenstadt Haifa die Schließung örtlicher Raffinerien und Chemiefabriken angeordnet. Lastwagen sperrten heute am zweiten Tag in Folge die Zufahrt zu mehreren Fabriken in der Bucht von Haifa, die als besonders luftverschmutzend gelten. Die Stadtverwaltung fordere vor einer Neuöffnung mehr Informationen über die Todesfälle, berichtete die Nachrichtenseite «ynet». Haifa ist einer der wichtigsten Industriestandorte Israels.

 

Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums gilt es als wahrscheinlich, dass die hohe Luftverschmutzung im Bereich Haifa 780 von 4860 Krebsfällen in den Jahren 1998 bis 2007 verursacht hat. Auch bei 30 von insgesamt 60 Kindern mit Krebs gelte die Luftverschmutzung als Grund für die Krankheit.

 

Haifas Bürgermeister Jona Jahav warf der Regierung angesichts des Berichts Untätigkeit vor. Sie habe rund zwei Millionen Israelis im Großraum Haifa «den Krieg erklärt». Die Sperrmaßnahmen seien «nur der Anfang», kündigte er an. Weitere Schritte würden «dramatische Auswirkungen auf die Wirtschaft» haben. Kritiker werfen Jahav jedoch vor, er wolle seine eigene Verantwortung auf die Regierung abwälzen.

 

20.04.2015 l dpa

Foto: Fotolia/sensolux

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