Frakturen bei Wiederbelebung häufig |
Knochenbrüche durch Herzmassage bei einer Reanimation treten deutlich häufiger auf als bislang angenommen. Das zeigen aktuelle Daten, die Eduard Kralj und seine Kollegen vom Forensischen Institut der Universität Ljubljana, Slowenien, nun im Fachjournal «Resuscitation» veröffentlichten. Bislang gingen Mediziner davon aus, dass bei einer Reanimation etwa jedem dritten Patienten mindestens eine Rippe und jedem fünften das Brustbein gebrochen wird. Die Zahlen liegen aber tatsächlich weit darüber, wie die Forscher nun berichten. Anhand der Autopsien von 2148 erwachsenen Patienten, die aufgrund eines nicht traumatisch bedingten Herzstillstands eine Herzmassage erhalten hatten, ermittelten die Forscher, dass 86 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen Verletzungen am Skelett des Brustkorbs aufwiesen. Bei 77 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen waren Rippen gebrochen, eine Brustbeinfraktur wiesen 59 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen auf.
Diese hohe Rate an Knochenbrüchen hinge auch mit den geänderten Bestimmungen zur Ausführung der Reanimation zusammen, schreiben die Mediziner. So wurden in den vergangenen Jahren das Verhältnis von Kompression zu Beatmung von 15 zu 2 auf 30 zu 2 erhöht und zusätzlich die Kompressionstiefe von 4 bis 5 cm auf 5 bis 6 cm und die Kompressionsfrequenz gesteigert. Die Sicherheit der Patienten gefährde dies aber nicht, schreiben die Autoren, denn gefährliche Schäden wie Leber- oder Milzruptur seien nach wie vor selten. (ch)
DOI: 10.1016/j.resuscitation.2015.02.034
28.04.2015 l PZ
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