Pharma-Transparenzkodex: FSA nimmt Änderungen vor |

Der Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) hat bei seiner Mitgliederversammlung beschlossen, Änderungen am sogenannten Transparenzkodex vorzunehmen. Dieser ist dafür da, alle geldwerten Zuwendungen der Mitgliedsunternehmen an Angehörige der Fachkreise und medizinische Einrichtungen offenzulegen. Die Generalversammlung des europäischen Dachverbands der forschenden Pharma-Unternehmen (EFPIA) hatte im Juni dieses Jahres ein verbindliches Muster zur Veröffentlichung dieser Angaben herausgebracht. Mit der nun erfolgten Kodex-Änderung müssen die Mitgliedsfirmen die von ihnen erbrachten Zuwendungen über das neue, einheitliche Formular offenlegen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Dadurch solle es für Interessierte leichter werden, die Informationen der Unternehmen zu erfassen und aufgrund der Einheitlichkeit besser zu vergleichen. Außerdem wolle die FSA auf eine im Bundestag beschlossene Ergänzung im Strafgesetzbuch reagieren. Demnach werde zukünftig über den reinen Stimmenkauf hinaus auch die Bestechung und Bestechlichkeit von Mandatsträgern erfasst. Der FSA will daher seine Empfehlungen zur Zusammenarbeit mit Partnern im Gesundheitswesen um die Positionen Abgeordnete und Mandatsträger erweitern. Darunter fallen zum Beispiel Mitglieder des Europäischen Parlaments oder Mitarbeiter der europäischen Arzneimittelagentur EMA.
Bei der Mitgliedsversammlung wurden zudem drei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Der Verein wurde 2004 gegründet. Mittlerweile gehören 60 Pharma-Unternehmen dem FSA an. Er kümmert sich nach eigenen Angaben um die Einhaltung ethischer Standards bei der Zusammenarbeit von Pharmabranche und deren Kooperationspartnern aus der Gesundheitsbranche. Jeder könne dem FSA Verstöße melden. Neben der Namensnennung des Unternehmens könne die Schiedsstelle des FSA auch Geldstrafen von bis zu 400.000 Euro verhängen. In besonders gravierenden Fällen würde der Verstoß öffentlich gerügt. (ys)
05.12.2014 l PZ
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