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Dr. Google: Kein Ersatz für Arzt und Apotheker

 

Das Internet kann die Heilberufe nicht ersetzen. So lautete das Resümee des 16. Eppendorfer Dialogs unter Moderation des Versorgungsforschers Professor Dr. Matthias Augustin (auf dem Foto links). Der Versuch, mit einem Klick zur Diagnose zu kommen, kann sogar gefährlich werden. Das betonte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen. Er warnte vor Dr. Google & Co., die via Internet eine ärztliche Diagnose und Therapie anbieten. «Ein Handeln auf der Grundlage des Hippokratischen Eids ist hier nur schwer zu erkennen», sagte Siemsen. Er kritisierte, dass die teilweise katastrophalen Folgen daraus resultierender Selbstbehandlungen kostenintensiv durch das solidarisch finanzierte Gesundheitswesen getragen werden müssen. Siemsen: «Eine Diagnosestellung benötigt mehr als ein digitales Frage- und Antwortspiel.» 

Generell sei Surfen im Internet keinesfalls die bessere Medizin. Neben aktuellen und fachlich richtigen Infos biete dieses als Plattform ohne jedes inhaltliche Regelwerk viele veraltete, falsche und interessengeleitete (Fehl)Informationen. «Ohne fundierte medizinische oder pharmazeutische Ausbildung ist es unmöglich, die richtigen medizinischen und pharmazeutische Angaben herauszufiltern, korrekt zu bewerten und mit den individuellen Gegebenheiten des Patienten und seiner Erkrankung abzugleichen», sagte der Präsident der Apothekerkammer. Die optimale Therapie sei nur in Begleitung des Arztes und des Apothekers zu erzielen.   

Vor einem allzu blinden unkritischen Vertrauen in medial gegebene Heilversprechen und vermeintliche Innovationen warnte auch Dr. Werner Bartens, Mediziner, Autor und Leitender Redakteur im Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung. Die ausschließliche Nutzung von Dr. Web sei mit Risiken behaftet. Auch Bartens betonte, dass das Internet kaum wirklich transparente und unabhängige Informationen biete und diese zumeist interessengelenkt seien. Selbst Selbsthilfegruppen und Chats im Internet seien häufig «U-Boote der Pharmaindustrie».

Nicht nur, dass die Qualität der Informationen oftmals zweifelhaft sei. «Diese Informationen sind per se nicht in der Lage, den Patienten zu heilen», konstatierte Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVHH) und Lehrbeauftragter für Gesundheitsökonomie (auf dem Foto rechts). «Nicht zufällig ist von ärztlicher Kunst die Rede, nicht zufällig sind Ärzte früher gleichermaßen Priester gewesen.» Therapeutische Erfolge, so Plassmann, sind immer das Ergebnis einer gelungenen Kommunikation und zwischenmenschlichen Verständigung von Arzt beziehungsweise Apotheker und Patient. Plassmann: «Heilung hat nichts mit digitalisierbaren Werten zu tun. Was zählt sind Glaube, Vertrauen und Zuwendung, sowie Nähe, Teilnahme und Begleitung im gemeinschaftlichen Pakt zwischen Patient und Heilberuf.» (cb)

 

13.11.2014 l PZ

Foto: PZ/Berg

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