Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Männliche Fertilität: Arzneimittel als Bremse

 

Kaum beachtet, aber mitunter folgenschwer: Arzneimittel können die Fruchtbarkeit des Mannes empfindlich einschränken. Dies gilt nicht nur für die klassischen karzinogenen, mutagenen und reproduktionstoxischen Arzneistoffe, zu denen zum Beispiel Zytostatika, Ganciclovir und Tacrolimus gehören. Auch häufig verordnete Arzneistoffe wie Antihypertensiva können die männliche Fertilität empfindlich stören. Dies sollte der Apotheker beachten, wenn ein Paar über unerfüllten Kinderwunsch berichtet.

 

Erektile Dysfunktion ist eine häufige Nebenwirkung, zum Beispiel von zentralen Sympatholytika wie Clonidin, von Betablockern und Diuretika. Allerdings ist auch die Hypertonie an sich ein Risikofaktor für erektile Dysfunktion. Daher ist eine Zuordnung als Nebenwirkung der Antihypertensiva oft nicht eindeutig möglich.

 

Kardioselektive Betablocker wie Bisoprolol, Metoprolol und Atenolol scheinen weniger erektile Dysfunktion und Libidoeinschränkungen hervorzurufen als das unselektive Propranolol. Bei den Diuretika unterscheiden sich die Substanzklassen: Thiazide führen häufig zu erektiler Dysfunktion, Schleifendiuretika dagegen nicht. Der Aldosteron-Antagonist Spironolacton wirkt als Antiandrogen; er kann die Libido und erektile Funktion einschränken und die Spermatogenese vermindern.

 

Calciumantagonisten können reversible funktionale Defekte der Spermien auslösen und die Fähigkeit zur Befruchtung eines Eis vermindern. Fallberichte beschreiben Infertilität, zum Beispiel unter Nifedipin, und erfolgreiche Schwangerschaften nach dem Absetzen. Alphablocker wie Tamsulosin wirken auch als Blutdrucksenker, werden aber vor allem bei Männern mit benigner Prostatahyperplasie eingesetzt. Sie können Ejakulationsstörungen, darunter auch eine retrograde Ejakulation auslösen. Zusätzlich beeinflussen sie Spermienmotilität und -konzentration negativ.

 

Ein günstigeres Nebenwirkungsprofil scheinen ACE-Hemmer zu haben. Es gibt weniger Hinweise auf sexuelle Dysfunktion und der Testosteronspiegel bleibt unverändert. ACE-Hemmer werden daher als Alternative zur Hypertoniebehandlung bei Männern mit Kinderwunsch empfohlen. Angiotensin-2-Rezeptorantagonisten (Sartane) haben nach derzeitiger Kenntnis ebenfalls keine negativen Einflüsse. (ds/bmg)

 

 

Mehr über den Einfluss von Arzneimitteln auf die Fruchtbarkeit des Mannes lesen Sie im Titelbeitrag Männliche Fertilität: Arzneimittel kontra Kinderwunsch, PZ 41/2014.

 

08.10.2014 l PZ

Foto: Fotolia/Kim Schneider

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.