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Beta-Interferone: Langzeit-Nebenwirkungen im Blick

 

Bei Multiple-Sklerose-Patienten kann es unter Anwendung von Beta-Interferonen zu thrombotischen Mikroangiopathien (TMA) mit Todesfolge sowie einem nephrotischen Syndrom kommen. Davor warnen aktuell das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Hersteller entsprechender Präparate. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Beta-Interferonen und den genannten Erkrankungen sei nicht auszuschließen. Betroffen sind alle fünf in Deutschland zur MS-Therapie zugelassenen Interferon-Präparate, im einzelnen Interferon beta-1a (Avonex von Biogen Idec und Rebif von Merck Serono), Interferon beta-1b (Betaferon von Bayer und Extavia von Novartis) sowie Peginterferon beta-1a (Plegridy von Biogen Idec). Die Hersteller bringen nun die Fach- und Gebrauchsinformationen der Präparate auf den neuesten Stand.

 

TMA und nephrotisches Syndrom können mehrere Wochen bis Jahre nach Behandlungsbeginn mit Beta-Interferonen auftreten, heißt es in einem Informationsschreiben an die Gesundheitsberufe. Daher sollten die betreuenden Ärzte auf Anzeichen der schwerwiegenden Erkrankungen achten.

 

Bei einer TMA kommt es zu Verschlüssen kleiner Blutgefäße. Meist zeigte das klinische Bild eine thrombotisch-thrombozytopenische Purpura oder ein hämolytisch-urämisches Syndrom. Warnzeichen sind Thrombozytopenie, Neuauftreten einer Hypertonie, Fieber, ZNS-Symptome wie Verwirrtheit und Lähmung sowie eine eingeschränkte Nierenfunktion. Bei Verdacht auf eine TMA soll der Arzt Nierenfunktion, Thrombozytenspiegel und Serum-Laktatdehydrogenase-Spiegel überprüfen sowie einen Test auf Schistozyten (fragmentierte Erythrozyten) im Blutausstrich durchführen. Fällt die Diagnose positiv aus, sollte das Interferon sofort abgesetzt werden und die TMA behandelt werden. Die Nebenwirkung gilt als selten.

 

Symptome eines nephrotischen Syndroms sind Ödeme, Proteinurie und eingeschränkte Nierenfunktion. Es können verschiedene Arten von Nierenschäden dahinter stecken. Die Nierenfunktion sollte regelmäßig überprüft und ein nephrotisches Syndrom sofort behandelt werden. Der Arzt sollt das Absetzen des Interferons in Betracht ziehen. Unter Avonex, Plegridy und Rebif trat ein nephrotisches Syndrom selten, unter Betaferon und Extavia gelegentlich auf.

 

Wie immer gilt, dass auch Apotheker jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) melden sollen. (db)

 

20.08.2014 l PZ

Foto: Merck Serono

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