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Bestandsmarkt: Novartis nimmt Vildagliptin vom Markt

 

Zum 1. Juli 2014 stellt Novartis hierzulande den Vertrieb seiner Antidiabetika mit dem Wirkstoff Vildagliptin ein. Wie der Schweizer Pharmakonzern heute bekannt gab, reagiere man damit auf die unbefriedigenden Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband für die Mittel Galvus®/Eucreas® (Vildagliptin/Vildagliptin plus Metformin). Zuvor hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Rahmen der Nutzenbewertung des Bestandsmarkts für den Wirkstoff Vildagliptin und die Wirkstoffkombination keinen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie mit einem Sulfonylharnstoff festgestellt. Dies hatte für den Hersteller zur Folge, dass die Höhe des Erstattungsbetrags mit den Kassen verhandelt werden musste.

«Wir waren bis zuletzt bereit, unseren Beitrag zu leisten und deutlich im Preis nach unten zu gehen», so Novartis-Deutschlandchef Mark Never. Man habe eindeutige Signale gesetzt und den Preis schon im Mai um 30 Prozent gesenkt. «Doch einen Preis, der auf Generika-Niveau festgelegt würde, können wir nicht mitgehen», sagte Never. Monatelange Preisverhandlungen zwischen Novartis und dem GKV-Spitzenverband verliefen offensichtlich für den Hersteller nicht zufriedenstellend. «Unsere Angebote blieben leider ohne Resonanz», beklagte der Pharmakonzern.
 
Der Wirkstoff Vildagliptin, der laut Novartis in mehr als 120 Ländern zur Behandlung von rund vier Millionen Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt wird, fiel in Deutschland unter die sogenannte Bestandsmarktprüfung. Mit dieser im Zuge des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes geschaffenen Regelung sollten patentgeschützte Medikamente, die vor 2011 zugelassen wurden, auf ihren Nutzen geprüft werden. Die Gliptine waren 2012 die erste Wirkstoffgruppe, die unter diese Bewertungsregel fiel. Mit dem 14. SGB-V-Änderungsgesetz schaffte die Große Koalition den Bestandsmarktaufruf kürzlich wieder ab. Wie der G-BA Mitte April mitteilte, sind alle diesbezüglichen Maßnahmen nun endgültig eingestellt.

Für Novartis ist diese Entwicklung besonders enttäuschend. Bis zum Schluss sei offen gewesen, ob das beschlossene Ende des Aufrufs nicht auch für die Gliptine hätte gelten müssen, so das Unternehmen. Vildagliptin-haltige Antidiabetika bleiben laut Novartis nun noch so lange verfügbar, verschreibungs- und voll erstattungsfähig, bis der Bestand auf dem deutschen Markt abverkauft ist. Dieser deckt nach Angaben des Herstellers einen Bedarf von etwa zwei Monaten. Ärzte und Patienten hätten somit genügend Zeit, um nach Einstellung des Vertriebs zum 1. Juli eine alternative Therapie zu wählen, erklärte das Unternehmen. Pharmagroßhandel und Apotheken würden über die nächsten Schritte informiert.(et)

 

18.06.2014 l PZ

Foto: Fotolia/Composer

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