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Husten bei Kindern: Codein auf dem Prüfstand

 

Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der europäischen Arzneimittelbehörde EMA wird abermals Codein-haltige Arzneimittel einem Risikobewertungsverfahren unterziehen. Nachdem die Anwendung von Codein zur Schmerzbehandlung bei Kindern bereits im vergangenen Jahr deutlich eingeschränkt wurde, will das Gremium nun das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Wirkstoffs zur Behandlung von Husten bei Kindern unter die Lupe nehmen. Angestoßen wurde dieses europäische Verfahren aus Deutschland, vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Wie dieses in einer Pressemitteilung informiert, umfasst das neue Verfahren auch Codein-haltige Arzneimittel zur Therapie von Erkältungskrankheiten. Diese sind jedoch in Deutschland, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern, nicht zugelassen.

 

Anlass, das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Codein bei Kindern zu hinterfragen, waren mehrere Meldungen über schwere Komplikationen bis hin zu Todesfällen unter der Therapie mit dem Opiat bei Kindern. Diese waren sogenannte Ultra-rapid-Metabolizer, bei denen Codein viel schneller zu Morphin abgebaut wird als normalerweise. Daraus resultieren zu hohe Blutspiegel und das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen wie Atemdepression steigt.

 

Das BfArM rät Ärzten, Codein nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung, in der niedrigsten wirksamen Dosierung und für die kürzestmögliche Behandlungsdauer zu verschreiben. Eltern sollten vor der Husten-Behandlung ihrer Kinder mit Codein auf mögliche Risiken hingewiesen werden und bei einer verlangsamten Atmung sofort einen Arzt informieren. (ss)

 

14.04.2014 l PZ

Foto: Fotolia/Vladimir Melnikov (Symbolbild)

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