Ammoniumbituminosulfonat: Rätsel der dunklen Materie |
Dass der Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat der lokalen Entzündung im Gewebe und entzündlichen Prozessen auf der Hautoberfläche wie auch Schmerzen entgegenwirkt, ist bekannt. Auch den teerähnlichen Geruch und die unter Umständen auftretenden Schmierereien und Verfärbungen der Wäsche bei der Anwendung kennen wohl die meisten. Doch wie wirkt die dunkle Salbe? In einer Pressemitteilung klärt der Hersteller des Präparats Ichthyol®, die Ichthyol-Gesellschaft, darüber auf.
Ammoniumbituminosulfonat, beziehungsweise Ichthyol, ist ein Produkt auf Basis natürlicher Rohstoffe. Es besteht aus kurz- und langkettigen Molekülen. Durch die kurzkettigen Moleküle, die die Hautbarriere durchdringen können, werde das entzündliche Geschehen reduziert. Zudem werde durch die Abnahme der Entzündung nicht zuletzt auch ein analgetischer Effekt erzielt.
Das Enzym 5-Lipoyxygenase, welches an der Entstehung von Entzündungsmediatoren wie dem Gewebshormon Leukotrien B4 beteiligt ist, wird dem Hersteller zufolge gehemmt. Genauso wirke Ammoniumbituminosulfonat dem Plättchen aktivierenden Faktor, einem Phospholipid und seinen Mediatoreigenschaften, entgegen. Durch die antibakterielle Wirkung würden zudem Entzündungskeime bekämpft und der Schmerz durch Inhibition von Cyclooxygenasen gelindert.
Die langkettigen Moleküle erzeugen laut der Ichthyol-Gesellschaft ein osmotisches Druckgefälle an der Hautoberfläche. Die osmotische Zugwirkung führe meist zum Abtransport von Eiteransammlungen an die Hautoberfläche. Somit könne der Reifungsprozess von Abszessen schneller erfolgen und die Abszesse leichter abheilen. Darüber hinaus würden bei Faser- oder Gelenkentzündungen Schwellungen oder Gelenkergüsse durch die Zugwirkung reduziert. (ss)
09.10.2013 l PZ
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