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Essstörung: Betroffene werden immer jünger

 

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt bei etwa einem Fünftel der 11- bis 17-Jährigen in Deutschland ein Verdacht auf eine Essstörung wie Magersucht (Anorexie) oder Ess-Brech-Sucht (Bulimie) vor. «Wenn im Frühjahr die Fotos mit Bikinis in die Zeitschriften kommen, steigt bei vielen der Angstpegel, dass man sich so zeigen müsste», sagt Andreas Schnebel, Geschäftsführer des Bundesfachverbandes für Essstörungen in München. Besonders alarmierend sei, dass die von Essstörungen Betroffenen immer jünger werden: «Das Einstiegs-Durchschnittsalter für Magersucht ist 16 bis 17, für Bulimie knapp 20 Jahre, doch wir sehen immer mehr auch 12-Jährige in den Beratungsstellen.»

 

Selbst die Männerwelt hat der Schlankheitswahn nach Angaben Schnebels erreicht: «Seit die Sixpack-Figur mit genau definierten Bauchmuskeln propagiert wird, kommen immer mehr Jungs mit Essstörungen.» Gründe für den gefährlichen Schlankheitswahn sieht Schnebel im gesellschaftlichen «Fixiertsein aufs Dünnsein». Hinzu komme, dass bei falscher Ernährung mit zu viel Zucker, Fett und Salz schon Kinder keine gesunde Figur mehr hätten.

 

Mit verantwortlich sei die Modeindustrie: «Meist sind die Sachen angesagt, die nur sehr Schlanke tragen können», sagt Schnebel. Untergewichtige Models und Fotobearbeitungsprogramme bauten zudem unrealistische Schönheitsideale auf: «Das sind ziemliche Kunstfiguren.» Der Verband deutscher Mode- und Textildesigner in Düsseldorf weiß, wovon Schnebel spricht. «Es gab international Bestrebungen, von untergewichtigen Models wegzukommen, aber es ist offensichtlich erkennbar, dass sich keiner mehr daran hält», sagt Verbandsvorstand René Lang. Vielmehr gebe es aktuell ein großes Angebot an mageren Mannequins. In seinem Ehrenkodex fordert der Verband seine Mitglieder auf, nur Models mit einem Body-Mass-Index von mindestens 18 zu engagieren, was im Bereich leichten Untergewichts liegt. Lang wünscht sich drastischere Maßnahmen: «So wie auf jeder Zigarettenpackung vor Lungenkrebs gewarnt wird, so müsste vor jeder Modenschau ein Plakat stehen mit Bildern von ausgefallenen Zähnen und dem Spruch: Bulimie kann zum Tod führen.»

 

11.07.2013 l dpa

Foto: Fotolia/Grischa Georgiew

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