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Duloxetin: Weniger Schmerzen nach Chemotherapie

 

Das Antidepressivum Duloxetin kann bei Krebs­patienten neuropathische Schmerzen lindern, die durch eine Chemotherapie ausgelöst wurden. Das haben Forscher um Ellen Lavoie Smith von der University of Michigan School of Nursing in Ann Arbor herausgefunden und im Fachjournal «JAMA» publiziert. In einer Studie mit mehr als 200 Teil­nehmern senkte die fünfwöchige Gabe von Duloxetin das Schmerzlevel der Patienten signifikant stärker als Placebo. Auf einer Skala von 0 bis 10 hatten die Patienten ihre Schmerzen zuvor mindestens mit dem Wert 4 angegeben. Unter Duloxetin reduzierte sich die Schmerzintensität um durchschnittlich 0,73 Einheiten mehr als unter Placebo.

 

Bei neuropathischen Schmerzen ist die Ursache für den Schmerzreiz eine Schädigung der schmerzleitenden Nerven, beispielsweise durch einen neurotoxischen Arzneistoff. Krebsmedikamente mit neurotoxischem Potenzial sind etwa Taxane, Platin-haltige Wirkstoffe, Vincaalkaloide und Bortezomib. Etwa 20 bis 40 Prozent der Krebspatienten leiden nach einer neurotoxischen Chemotherapie unter neuropathischen Schmerzen, die auch noch Monate bis Jahre nach dem Ende der Therapie fortbestehen können.

 

Der kombinierte Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin ist bereits zugelassen zur Behandlung der diabetischen Neuropathie. Da die beiden Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin die Übermittlung von peripheren Schmerzreizen an das Gehirn hemmen, lag es nahe, die Wirksamkeit von Duloxetin auch gegen Post-Chemotherapie-Neuropathie zu testen. Die Patienten in der vorliegenden Studie waren zuvor mit Paclitaxel, einem anderen Taxan oder Oxaliplatin behandelt worden. Bei Letzteren wirkte Duloxetin etwas besser gegen die neuropathischen Schmerzen als bei den Patienten der Taxan-Gruppe.

 

Vor allem bei Patienten, die nach einer Chemotherapie mit Platin-Verbindungen unter neuropathischen Schmerzen leiden, könnte sich also ein Behandlungs­versuch mit Duloxetin lohnen. Ärzte sollten dabei allerdings auch das Inter­aktionspotenzial des Wirkstoffs bedenken: Als moderater CYP450-2D6-Inhibitor verlangsamt Duloxetin den Abbau anderer Arzneistoffe, die von diesem Enzym verstoffwechselt werden. Dazu gehört unter anderem der selektive Estrogen-Rezeptor-Modulator Tamoxifen, dessen Abbau zum wirksamen Metabolit Endoxifen behindert werden könnte. (am)

 

doi: 10.1001/jama.2013.2813

05.04.2013 l PZ

Foto: Fotolia/Vladimir Voronin (Symbolbild)

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