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Industrie begründet Lieferengpässe mit Kostendruck

 

Die Pharmaindustrie hat Lieferschwierigkeiten bei Arzneimitteln eingeräumt. Die Engpässe könnten «kurzfristig sein und nur wenige Tage dauern, aber auch längere Zeiträume umfassen», heißt es in einem Brief an Gesundheitspolitiker des Bundes und der Länder, aus dem die «Frankfurter Rundschau» heute zitiert. Nicht jede Liefer­schwierigkeit verursache jedoch einen Versorgungsengpass, betonen die Hersteller. So gebe es in den meisten Fällen Alternativpräparate.

 

In den vergangenen Monaten haben Berichte über Lieferausfälle bei Arzneimitteln deutlich zugenommen. Zuletzt hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft in einem Papier für das Bundesgesundheitsminis­terium konkrete Zahlen genannt. Wie die «Berliner Zeitung» berichtete, müssen Patienten demnach in jedem fünften Fall auf ein anderes, therapeutisch nicht gleichwertiges Präparat umgestellt werden, weil ein Arzneimittel nicht lieferbar ist. Die Industrie nennt als Grund für das Problem unter anderem zunehmenden Kostendruck im Arzneimittelbereich, der die Hersteller dazu zwinge, alle Möglichkeiten der Effizienzsteigerung bei der Produktion zu nutzen. Dies führe zur Herstellung an preisgünstigen Standorten oftmals außerhalb der EU und zur Konzentration auf wenige Unternehmen am Markt.

 

Die Kliniken hatten in ihrem Papier als Konsequenz aus den Problemen unter anderem gefordert, die Hersteller auf eine ausreichende Lagerhaltung bei lebenswichtigen Arzneimitteln zu verpflichten. Diesen Vorschlag lehnt die Industrie jedoch ab. «Sollte eine weitgehende Vorratshaltung verpflichtend vorgeschrieben werden, sehen sich Hersteller möglicherweise veranlasst, auf die Zulassung für wenig rentable Arzneimittel komplett zu verzichten», heißt es in dem Brief. (sch)

 

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Lieferengpässe: Kliniken befürchten Verschärfung, Meldung vom 17.12.2012

 

18.12.2012 l PZ

Foto: Anzag

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