Celesio startet neues Apothekenkonzept in Europa |
Der Pharmagroßhändler Celesio hat heute im englischen Bicester sein neues Apothekenkonzept vorgestellt. Der Start von vier Pilotapotheken in Großbritannien und Italien diese Woche markiert den Beginn eines neuen europäischen Apothekennetzwerks. Ziel des neuen Konzepts ist es, die Kernkompetenz des Apothekers, Beratung und Betreuung des Patienten, stärker in den Mittelpunkt zu stellen.
Die 2200 Celesio-eigenen Apotheken sollen künftig alle unter dem Markennamen «Lloyds» laufen. «Mit dem Namen Lloyds wollen wir in den kommenden Jahren die führende europäische Apothekenmarke aufbauen», sagte Celesio-Vorstand Stephan Borchert. Ausgangspunkt für die mittelfristig geplante Umwandlung ist eine Studie von IMS Health. Aus ihr geht hervor, dass die jährlichen Kosten für Gesundheit und Medikamentenverbrauch erheblich gesenkt werden könnten, wenn Patienten besser beraten und bei der Therapie betreut werden. Dies will Celesio mit dem neuen Konzept leisten.
Aufbau und Design der Apotheken sollen die Beratung und Betreuung des Kunden in den Mittelpunkt stellen. So soll das Zentrum der Apotheken künftig die sogenannte Gesundheitsbar bilden, die mit Touchscreens ausgestattet ist. Hier können die Kunden beispielsweise Informationen abrufen und Produkte testen. Schwerpunkt des Beratungsangebots sollen zunächst die Indikationsgebiete Haut und Schmerzen sein. Laut Borchert sind dies Marktanalysen zufolge die von Patienten am stärksten nachgefragten Bereiche. Weitere Fokus-Themen sollen folgen. Zu jedem Schwerpunkt sollen dabei spezielle Dienstleistungen angeboten werden, so zum Beispiel eine Hautanalyse. In den Apotheken soll außerdem ein Medikationsmanagement zum Einsatz kommen. Für die Apotheken ist darüber hinaus Unterstützung etwa im Bereich Materialwirtschaft geplant.
Als einen weiteren Baustein des europäischen Netzwerks bietet Celesio Apotheken die Mitgliedschaft in einer neuen Kooperation an. Dabei sollen die Apotheken selbst entscheiden können, in welchen Umfang sie das Angebot nutzen wollen. «Sie bestimmen den Grad der Kooperation», sagte Borchert. Das Konzept soll dabei auf die nationalen Gesundheitssysteme und die dort geltenden Erfordernisse zugeschnitten werden. (et/sch)
06.12.2012 l PZ
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