Grippeimpfstoffe: PEI widerruft Freigabe von fünf Chargen |
Als Maßnahme der Risikovorsorge hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Freigabe von einigen Chargen der Novartis-Impfstoffe Begripal und Fluad zurückgenommen, meldet das Institut. Betroffen sind vier Chargen von Begripal (Chargennummern 126201, 126102A, 126101, 126202A) und eine Charge von Fluad (Chargennummer 128902). Die Firma Novartis habe sich bereit erklärt, diese Chargen unverzüglich zurückzurufen. «Diese Maßnahme dient dem Schutz der Patienten vor möglichen Nebenwirkungen, die nach der Verabreichung von Impfstoffen, die Ausflockungen zeigen, innerhalb einiger Stunden auftreten könnten», heißt es in der Pressemitteilung. Solche Ausflockungen wurden in Deutschland bei den genannten Impfstoffen zwar bisher nicht beobachtet, zurückgerufen würden aber trotzdem jene Chargen, bei deren Produktionsvorstufen solche Ausflockungen aufgefallen sind.
Nach den bisher vorliegenden Informationen könnten nach Verabreichung der betroffenen Impfstoffchargen innerhalb weniger Stunden Unverträglichkeitsreaktionen, wie allergische bis hin zu anaphylaktischen Reaktionen auftreten. Spätfolgen wurden bisher nicht beschrieben. «Das Paul-Ehrlich-Institut hat in der aktuellen Saison noch keine Nebenwirkungsmeldungen über schwere Unverträglichkeitsreaktionen erhalten. Es ist im Sinne der Risikovorsorge und der Sicherheit der Verbraucher jedoch geboten, die Freigabe für bestimmte Impfstoffchargen zurückzunehmen, da Ausflockungen im Impfstoff und damit schwere Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können», so PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek.
Das PEI reagiert damit auf das vorangegangene Verbot von Verkauf und Anwendung der Grippeimpfstoffe in Italien und in der Schweiz. Die Rücknahme betrifft nur wenige der bislang in Deutschland freigegebenen Chargen dieser Präparate. Auch der ebenfalls von Novartis Vaccines in Marburg produzierte Impfstoff Optaflu ist nicht betroffen. (ch)
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25.10.2012 l PZ
Foto: Fotolia/Fleck