Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Wenn Tabletten im Halse stecken bleiben

 

Das Schlucken fester Arzneiformen ist außerordentlich problematisch. Das betonte Professor Dr. Werner Weitschies von der Universität Greifswald auf einer Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Nordrhein in Köln. Es sei davon auszugehen, dass 20 bis 50 Prozent aller eingenommenen Tabletten und Kapseln in der Speiseröhre hängenbleiben. Sie dann wieder in Gang zu setzen, sei sehr schwer. Dies kann dramatische Konsequenzen haben. Wie der Apotheker informierte, besteht einerseits die Gefahr pharmakokinetischer Folgen. Andererseits könne die Speiseröhre durch schleimhautreizende Arzneistoffe geschädigt werden. Dies sei zum Beispiel bei Bisphosphonaten, Kaliumchlorid und nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) zu bedenken.

 

Ob eine Tablette oder Kapsel quasi im Halse steckenbleibt, hängt nicht nur von der Arzneiform (Größe, Form, Material, Überzug) ab, sondern auch vom Patienten und den Einnahmemodalitäten ab. Beispielsweise rutscht die Tablette umso schlechter, je älter der Patient ist. Ganz entscheidend für Hängenbleiben oder Nicht-Hängenbleiben ist aber das geschluckte Flüssigkeitsvolumen bei der Einnahme. Weitschies stellte eine Untersuchung vor, wonach mehr als 90 Prozent der Tabletten hängenblieben, wenn sie ohne Wasser eingenommen wurden. Selbst bei Einnahme mit 15 ml Wasser, was dem Dreifachen des typischen Schluckvolumens entspricht, setzten sich mehr als 60 Prozent der Tabletten in der Speiseröhre fest.

 

Weitschies Rat lautet daher folgendermaßen: Die Einnahme hat mit aufgerichtetem Oberkörper zusammen mit möglichst viel Wasser zu erfolgen. Mindestens 100 ml sollten es allein schon für die Ösaphaguspassage sein. Eine ausreichende Flüssigkeitsmenge ist zudem für die Passage im Magen wichtig. Weitschies informierte, dass dessen Nüchternvolumen mit 20 bis 50 ml deutlich kleiner ist, als man lange Zeit gedacht hatte. Bei der Nüchtern-Einnahme muss also auch das Wasser zum Lösen der Arzneiform mitgetrunken werden, so Weitschies. Tabletten sollten also insgesamt mit mindestens 200 ml Wasser eingenommen. Das entspricht in etwa den hoch standardisierten Bedingungen pharmakokinetischer Studien, in denen die Einnahme in aufrechter Haltung mit 200 bis 240 ml Wasser erfolgt. (ss)

 

10.09.2012 l PZ

Foto: Fotolia/areafoto

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.