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Herzinsuffizienz: Kunstherz statt Transplantation

 

Bei der Behandlung der Herzinsuffizienz werden sich nach Einschätzung des Rostocker Herzchirurgen Professor Dr. Gustav Steinhoff in den kommenden Jahren kleine Pumpsysteme durchsetzen. «Mit ihnen kann die Zeit bis zu einer Transplantation gut überbrückt werden», sagte Steinhoff in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa vor dem 39. Kongress der Europäischen Gesellschaft für künstliche Organe in Rostock. Von Herzinsuffizienz  sind in Deutschland rund eine Million Menschen in unterschiedlicher Ausprägung betroffen.

 

Mit einer steigenden Transplantationsrate sei künftig kaum zu rechnen, sagte Steinhoff. 2011 gab es deutschlandweit 366 Herztransplantationen. «Man ist von den Notfalltransplantationen weggekommen, bei Herzversagen kommt erst das Kunstherz zum Zuge.» Dabei habe sich gezeigt, dass deren Implantation deutlich mehr Erfolg hat, wenn vor dem kompletten Organversagen operiert werde. «So können die Patienten sogar über mehrere Jahre stabil gehalten werden», sagte der Herzchirurg.

 

Deutschlandweit würden im Jahr etwa 1000 Kunstherzen eingesetzt. Moderne Kunstherzen sind nach Worten Steinhoffs kleine Implantate, deren pulsloses Pumpsystem zur Unterstützung der linken Herzkammer innerhalb des Körpers liege. «Es war die große Überraschung, als man festgestellt hat, dass Menschen ohne Druckunterschiede leben können.» Problematisch sei aber, dass die Versorgungskabel aus der Bauchwand kommen, die offene Stelle kann sich entzünden, zudem erhöhe sich das Risiko eines Schlaganfalls. 90 Prozent der Patienten überlebten das erste Jahr nach der Operation. «Das kann bis zu vier oder fünf Jahren gutgehen», schilderte Steinhoff. Noch stünden Studienergebnisse zur Massentauglichkeit aus.

 

Klar sei, dass die Kosten für die Behandlung mit einem Kunstherz deutlich über denen einer Transplantation liegen. Das Kunstherz inklusive Operation koste etwa 80.000 Euro, die jährlichen Folgekosten seien gleich hoch. Eine Herztransplantation koste zwar auch circa 80.000 Euro, aber mit deutlich niedrigeren Folgekosten. Gegenüber Kunstherz und Transplantation spielten andere Therapien der Herzinsuffizienz nur eine marginale Rolle. «Wir hoffen auf die Entwicklung von nachwachsenden Organen und Fortschritte bei der Stammzelltherapie», sagte Steinhoff, der selbst einer der Wegbereiter der Stammzellforschung ist. Aber bis Gen- oder Zelltherapien Einzug in die Klinik halten, würden noch Jahre vergehen.

 

24.09.2012 l dpa

Foto: Fotolia/Gina Sanders

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