Apothekenumfrage: Nachfolge gestaltet sich schwierig |
Mehr als 60 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker sehen es als problematisch an, einen Nachfolger zu finden. Das ergab eine Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH). In den nächsten fünf Jahren muss jede dritte Apotheke einen Nachfolger stellen. Für weitere 15 Prozent wird das Thema in den kommenden sechs bis zehn Jahren akut.
«Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Sicherung der Unternehmensnachfolge aktuell eine der wichtigsten unternehmerischen Herausforderungen darstellt. Inhaberinnen und Inhaber sollten sich frühzeitig überlegen, wem und wie sie ihren Betrieb übergeben wollen“, so Markus Preißner, Bereichsleiter des IfH. Der Umfrage zufolge haben mehr als 60 Prozent der befragten Apothekerinnen und Apotheker momentan Probleme, einen geeigneten Nachfolger zu finden oder rechnen mit Schwierigkeiten bei der Suche. Lediglich 30 Prozent sehen das Thema zuversichtlich und nur neun Prozent haben die Nachfolge bereits geregelt.
Hauptgrund für die Probleme bei der Nachfolge sei die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland. Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie vor allem aufgrund der sinkenden Rentabilität Schwierigkeiten sehen. Weitere Gründe sind laut Apothekerschaft ungünstige Standorte (21 Prozent) und Hürden durch die Politik im Gesundheitswesen (15 Prozent). Schließungen von Arztpraxen, hohe Mieten und ungünstige Finanzierungsmodelle spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle.
Die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage ist düster: Die Mehrheit (58 Prozent) der befragten Apothekerinnen und Apotheker geht davon aus, dass sich ihre betriebswirtschaftliche Lage weiter verschlechtern wird. (et)
27.09.2012 l PZ
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