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Malathion: Comeback als Läuse-Shampoo

 

Ab Mitte Juli wird es in Deutschland wieder ein Malathion-haltiges Arzneimittel geben. Infectopedicul® Malathion von Infectopharm ist verschreibungspflichtig und kommt bei Befall mit Kopf- oder Filzläusen bei Erwachsenen und Kindern ab zwei Monaten zum Einsatz. Das Präparat in Form eines Shampoos sollte im Kühlschrank zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert werden, die angebrochene Tube nicht über 25 Grad Celsius. Für Anwender ist wichtig zu wissen, dass Malathion durch Chlor und Hitze inaktiviert wird. Auf Schwimmbad und Fönen sollten sie daher verzichten. Das Shampoo muss zweimal im Abstand von fünf Minuten angewendet werden. Die Behandlung ist noch einer Woche zu wiederholen.

 

Malathion ist ein organischer Phosphorsäureester, der über seinen Metaboliten Malaoxon parasitenabtötend wirkt. Malaoxon bindet irreversibel an das Enzym Acetylcholinesterase, welches so inaktiviert wird. Infolgedessen kumuliert Acetylcholin im Nervensystem. Die sich daraus ergebende Überstimulierung, die die Parasiten nicht ausgleichen können, führt zu deren Tod. Malathion tötet befruchtete Nissen nicht unmittelbar ab. Die nicht geschlüpften Larven werden laut Fachinformation jedoch so geschwächt, dass sie nicht schlüpfen können, sodass Malathion auch ovizid wirkt.

 

Malathion in Läusemitteln ist nichts Neues. Der Wirkstoff war auch in Deutschland auf dem Markt, wurde aber dem «Deutschen Ärzteblatt» zufolge wegen mangelnder Akzeptanz vor Jahren vom Markt genommen. Ob sich die Firma Infectopharm mit der neuen Zubereitung auf dem umkämpften Läusemittel-Markt wird halten können, wird sich zeigen.

 

Eine im «Journal of Medical Entomology» veröffentlichte Studie aus Dänemark (2006, 43(3), Seiten 533-538) zeigte, dass dort bereits viele Läuse nicht nur gegen Permethrin, sondern auch gegen Malathion resistent sind. In der Fachinformation des neuen Präparats heißt es: «Resistenzen gegenüber Malathion wurden berichtet. Die Prävalenz der erworbenen Resistenz kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich.» (ss)

 

10.07.2012 l PZ

Foto: Fotolia/vitalinko

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