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Illegale Drogen: Weniger Tote, mehr Konsumenten

 

In Deutschland nimmt der illegale Konsum von Amphetaminen und Methamphetaminen weiter zu. 14.402 erstauffällige Konsumenten registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2011 – das ist ein Anstieg von 19,6 Prozent im Vergleich zu 2010. Besonders frappant zeigte sich der Anstieg beim Konsum von kristallinem Methamphetamin («Crystal»). Hier wurden im vergangenen Jahr 1693 Konsumenten erstmals erfasst. Das bedeutet ein Plus von 163 Prozent. Auch wurden große Mengen der illegalen Aufputscher beschlagnahmt: 1408 Kilogramm Amphetamine und Methamphetamine konfiszierten Fahnder 2011 insgesamt – 17 Prozent mehr als im Vorjahr. 19 illegale Labore zur Produktion synthetischer Drogen wurden ausgehoben. Die Täter hatten dabei wiederholt Grundstoffe aus Fertigarzneimitteln zur Methamphetamin-Herstellung extrahiert.

 

Die Gesamtzahl der erstauffälligen Konsumenten harter Drogen stieg 2011 um 14,5 Prozent auf 21.315 Personen an. Im Schnitt waren sie 28 Jahre alt. Während die Zahl der Heroin-Konsumenten um 14,3 Prozent auf 2742 abnahm, erhöhte sich die Zahl der Cocain-Konsumenten um 4,1 Prozent auf 3343 erstauffällige Personen.

 

Die Polizei stellte mehr Drogen sicher. Im Bereich Cannabis sank zwar die Sicherstellungsmenge, immer häufiger wurden die entdeckten Pflanzen jedoch in sogenannten Indoor-Plantagen gezüchtet. BKA-Präsident Jörg Ziercke warnte vor den gesundheitlichen Folgen des Konsums: Indoor-Züchtungen wiesen eine deutlich höhere Konzentration des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) auf.

 

Es gab jedoch auch erfreuliche Zahlen: Die Zahl der Drogentoten in Deutschland sank 2011 um 20 Prozent auf 986 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 1988. Vor allem männliche Konsumenten ab einem Alter von 30 Jahren waren betroffen. Die mit Abstand häufigste Todesursache war immer noch Heroin, gefolgt von Heroin-Ersatzmitteln. 66 Menschen starben beim Konsum von Ecstasy und anderen Amphetaminen, teils in Verbindung mit weiteren Drogen.

 

Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, führt den Rückgang der Todesfälle auf den Erfolg von Substitutionsbehandlungen und weiteren Hilfsangeboten für Abhängige zurück. Diese Programme müssten weiter fortgesetzt werden. Harald Terpe, Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik der Grünen, sprach dagegen von «irreführenden Erfolgsmeldungen» und nannte Dyckmans Drogenpolitik «verfehlt». Er forderte, den Rechtsrahmen für die Versorgung von Heroinabhängigen zu liberalisieren und mehr finanzielle Mittel in Prävention, Hilfe und Schadensminderung statt in Repression zu investieren. (ah)

 

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26.03.2012 l PZ

Foto: Fotolia/palangsi

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