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Lithium: Nebenwirkungen neu bewertet

 

Es gibt neue Erkenntnisse zum Sicherheitsprofil von Lithium. In einer Metaanalyse werteten Wissenschaftler 385 Studien neu aus. Demnach tritt bei 25 Prozent der mit Lithium behandelten Patienten eine Schilddrüsenunterfunktion oder Störung der Nebenschilddrüsen auf. In der normalen Bevölkerung liegt die Häufigkeit bei 3 beziehungsweise 1 Prozent. Unter Lithium-Therapie legen die Patienten zudem mehr an Gewicht zu als unter Placebo. Es gibt dagegen nur schwache Hinweise, dass Lithium die Nierenfunktion leicht einschränkt. Das Risiko für Nierenversagen ist niedrig. Es gab keine signifikanten Hinweise, dass Lithium Hautprobleme und Haarausfall verursacht, heißt es in der Veröffentlichung im Fachjournal «Lancet».

 

Ebenso fehlt ein klarer Beleg, dass Lithium während der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind schadet. Bisher gilt der Arzneistoff als kontraindiziert. Die Studienautoren um Professor Dr. John Geddes von der Universität Oxford raten Ärzten jetzt dazu, die weitere Einnahme bei Frauen mit Kinderwunsch oder bei bestehender Schwangerschaft individuell abzuwägen. Lithium gilt als wirksames Mittel bei manisch-depressiven Patienten, doch in den vergangenen Jahren sanken die Verordnungszahlen aufgrund von Sicherheitsbedenken.

 

Mögliche Nebenwirkungen sollte der Arzt mit dem Patienten vor der Therapie besprechen. Der Arzt sollte regelmäßig, mindestens alle zwölf Monate, die Funktion von Nieren, Schilddrüse und Nebenschilddrüse überprüfen, inklusive einer Messung des Calcium-Serumsspiegels. Bei Stimmungsschwankungen sollten die Blutwerte erneut getestet werden.

 

Lithium hat ein geringes therapeutisches Fenster. Überdosierungen können schwerwiegende Folgen haben. Eine Vergiftung tritt vor allem auf, wenn Patienten anderweitig erkranken, zum Beispiel an Durchfall und Erbrechen, bei Herz- oder Nierenversagen sowie bei Operationen. Auch Wechselwirkungen können den Lithium-Spiegel in toxische Höhen treiben, zum Beispiel mit nicht steroidalen Antirheumatika und ACE-Hemmern. (db)

 

doi: 10.1016/S0140-6736(11)61516-X

 

03.02.2012 l PZ

Foto: Fotolia/alexfiodorov (Symbolbild)

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