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Chemotherapie schädigt DNA der Nachkommen

 

Zytostatika schädigen nicht nur das Erbgut der Patienten, sondern potenziell auch die DNA ihrer Nachfahren, wie Wissenschaftler um Professor Yuri E. Dubrova von der Universität Leicester in Großbritannien jetzt durch Experimente an Mäusen zeigten. Die Forscher behandelten männliche Mäuse mit Cyclophosphamid, Mitomycin C oder Procarbazin. Die angewandte Dosierung entsprach dabei der, die auch bei der Chemotherapie bei Menschen eingesetzt wird. Proben von Sperma und Knochenmark der Nachfahren der Mäuse zeigten eine erhöhte Mutationsrate, nicht nur auf den väterlichen Allelen, sondern auch auf denen der Mütter, die nicht mit Zytostatika behandelt worden waren. Das gesamte Genom der Nachfahren war also instabil.

 

Bereits im Jahr 2000 hatte Dubrova an Mäusen gezeigt, dass eine Strahlentherapie die Keimbahn schädigen kann. Nachkommen der ersten Generation zeigten erhöhte Mutationsraten in somatischen Zellen und ein erhöhtes Krebsrisiko.

 

Bei einer Radiotherapie beim Menschen können die Keimdrüsen in Hoden oder Eierstöcken zumeist vor der Strahlung geschützt werden, es sei denn, sie müssen selbst bestrahlt werden. Die systemische Chemotherapie hingegen lässt sich nicht auf eine Körperregion begrenzen. Beide Therapien können in einigen Fällen, abhängig von der Dosis, zu Unfruchtbarkeit führen.

 

Andere Ergebnisse lieferte vergangenen Dezember eine retrospektive Kohortenstudie innerhalb der Childhood Cancer Survivor Study. Diese begleitet seit 1994 Menschen in den USA und Kanada, die in ihrer Kindheit eine Krebserkrankung überlebten. Wissenschaftler um Lisa Signorello vom internationalen epidemiologischen Institut in Rockville in den USA werteten Daten von 4699 Kindern aus, deren Eltern in ihrer Kindheit an Krebs erkrankt waren. Sie hatten entweder eine  Chemotherapie mit Alkylanzien oder eine Bestrahlung der Hoden oder Eierstöcke erhalten. Die Prävalenz angeborener Anomalien der Nachfahren lag bei 2,7 Prozent, das heißt 129 Kinder zeigten Schädigungen. Bei den Eltern, die in ihrer Kindheit eine Chemotherapie mit Alkylanzien erhalten hatten, war das Risiko angeborener Schäden leicht erhöht, aber nicht signifikant. Waren sie mit einer Radiotherapie behandelt worden, stieg das Risiko nicht. (va)

 

doi: 10.1073/pnas.1119396109 (Studie Chemotherapie 2012)

doi: 10.1038/35011135 (Studie Bestrahlung 2000)

doi: 10.1200/JCO.2011.37.2938 (Childhood Cancer Survivor Study)

 

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02.02.2012 l PZ

Foto: Fotolia/czardases

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