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Auswendiglernen verändert die Gehirnstruktur

 

Das Hirn wächst mit seinen Aufgaben – zumindest wenn intensives Auswendiglernen angesagt ist. Dann vergrößern sich Teile des Hirnareals, das für die Gedächtnisbildung zuständig ist. Diese Beobachtung machten Neurologen um Eleanor Maguire vom Londoner University College an einer Gruppe von 79 Personen, die sich auf die Prüfung zum Erwerb der Taxilizenz in der britischen Hauptstadt vorbereiteten. Die Forscher fanden heraus, dass der hintere Teil des Hippocampus der Kandidaten nach bestandener Prüfung deutlich größer war als zu Beginn ihrer Lernzeit. Bei erfolglosen Prüflingen und Vergleichspersonen war keine Volumenzunahme der grauen Substanz feststellbar, schreiben die Wissenschaftler in «Current Biology».

 

Wie so vieles auf der britischen Insel sind auch die Anforderungen, die in London an Taxifahrer gestellt werden, anders als in den Metropolen anderer Länder. Die Aspiranten müssen neben 320 vorgegebenen Routen auch den gesamten Innenstadtbereich in einem Sechsmeilenradius rund um den Bahnhof Charing Cross auswendig können. Diese enorme Gedächtnisleistung heißt schlicht «The Knowledge». Um sich die 25 000 Straßen und 20 000 Plätze und Sehenswürdigkeiten zu merken, brauchen die Bewerber in der Regel drei bis vier Jahre.

 

Maguire und Kollegen machten mittels struktureller Magnetresonanztomografie Vorher-Nachher-Bilder der Gehirne der Studienteilnehmer, um sichtbar zu machen, wie sich deren Hirnstruktur in dieser Zeit verändert. Außerdem mussten die Probanden verschiedene Aufgaben lösen, in denen entweder räumliches Denken gefordert war oder gänzlich andere Fähigkeiten, etwa das Merken komplexer Zahlen.

 

Erwartungsgemäß schlugen die frischgebackenen Taxifahrer im Test des räumlichen Denkens sowohl diejenigen, die durch die Prüfung gefallen waren, als auch die Vergleichspersonen. Interessanterweise schnitten sie aber beim Zahlenmerken deutlich schlechter ab als die beiden anderen Gruppen. Offenbar war das intensive Training des räumlichen Gedächtnisses auf Kosten anderer Merkfähigkeiten gegangen, folgern die Neurologen.

 

Die Wissenschaftler werten ihre Ergebnisse als Beleg dafür, dass das Gehirn auch im Erwachsenenalter noch plastisch ist, sich also an äußere Bedingungen anpassen kann. Die Tatsache, dass es in London mehrere Tausend Taxifahrer gebe, die «The Knowledge» allesamt als Erwachsene erworben hätten, könne auch andere zum lebenslangen Lernen ermutigen. (am)

 

doi: 10.1016/j.cub.2011.11.018

 

13.12.2011 l PZ

Foto: Fotolia/diego-c

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