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Kinder-Psychologie: Zuwendung zählt

 

Kinder brauchen aus Expertensicht viel mehr emotionale Erlebnisse und soziale Bindungen als Wissensvermittlung oder «Paukunterricht». Eltern und Pädagogen sollten deshalb bei der Erziehung und Beschäftigung mit den Kindern viel mehr Wert auf einfache Dinge legen. «Dazu gehört das abendliche Gespräch, das Gute-Nacht-Lied, der Spaziergang durch den Wald oder das Erlebnis beim gemeinsamen Angeln oder Buddeln nach Regenwürmern», sagte der Kieler Kinderpsychologe Armin Krenz in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Kinder seien vor allem dann erfolgreich in ihrer Entwicklung, wenn sie positive «Beziehungsqualitäten» erlebten.

 

Wenn das Kind in seiner Entwicklung die Sicherheit erfahre, auch Fehler machen zu können und trotzdem geliebt zu werden, dann würden laut Krenz «Selbstbildungsprozesse» aktiviert. Dabei komme den Bezugspersonen des Kindes, dazu gehörten auch die Erzieher im Kindergarten, eine große Rolle zu. «Die Rahmenbedingungen in vielen Kindereinrichtungen sind jedoch dramatisch», sagte Krenz. Erzieher müssten sich um zu viele Kinder kümmern. Zudem würden sie durch immer neue Anforderungen von Bildungsaufträgen, Lerntagebüchern und Qualitätsvorgaben überfordert und verunsichert. Diese Verunsicherung sei auch bei vielen Eltern zu beobachten. Wenn dann noch Probleme in der Beziehung zwischen Vater und Mutter oder finanzieller Art hinzukämen, würden das auch die Kinder zu spüren bekommen.

 

01.09.2011 l dpa

Foto: Fotolia/Tilly

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