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Myosin-Aktivator: Stärkung für zu schwache Herzen

 

Ein neuartiger Arzneistoff, der bei systolischer Herzinsuffizienz die Pumpleistung des Herzens verbessert, hat sich in einer klinischen Studie der Phase II als sicher erwiesen. Omecamtiv Mecarbil ist der erste Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse, ein sogenannter Myosin-Aktivator. Er wirkt durch direkte Aktivierung des Myosins, eines für die Kontraktion des Herzmuskels wichtigen Motorproteins. Omecamtiv Mecarbil wurde entwickelt zur Therapie von Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz. Bei ihnen verbessert der Wirkstoff die kardiale Kontraktilität, wirkt also positiv inotrop. Darüber hinaus verlängert er die Dauer der Systole, wodurch sich das Blutvolumen erhöht, das das Herz bei jedem Schlag in den Körperkreislauf pumpt. Im Gegensatz zu anderen positiv inotrop wirkenden Substanzen erhöhten Myosin-Aktivatoren in präklinischen Studien den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels nicht.

 

In der aktuellen, von Hersteller Cytokinetics finanzierten und in «Lancet» publizierten Studie wurden dosisabhängig Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen Wirkstoffs an 45 Patienten mit stabiler systolischer Herzinsuffizienz untersucht. Es zeigte sich eine dosisabhängige Zunahme der erwarteten Wirkungen wie Linksherz-Auswurfzeit und Schlagvolumen, aber auch eine leichte Abnahme der Herzfrequenz. Höhere Dosen von Omecamtiv Mecarbil führten bei zwei Patienten zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (kardiale Ischämien). Diese Nebenwirkung lässt sich durch den Wirkmechanismus des neuen Arzneistoffs erklären. Denn die erwünschte Verlängerung der Systole geht auf Kosten der Dauer der Diastole. Das führt dazu, dass für die Füllung der Herzkranzgefäße mit Blut und somit die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels weniger Zeit bleibt.

 

Ob Omecamtiv Mecarbil auch für Patienten mit schwerwiegender Herzinsuffizienz und bereits in Ruhe eingeschränkter Pumpleistung des Herzens geeignet ist, muss aus Sicht der Autoren in weiteren Studien untersucht werden. Weiterer Forschungsbedarf besteht auch bei der Suche nach einer Möglichkeit, den bislang nur intravenös zu verabreichenden Wirkstoff in eine orale Zubereitungsform zu bringen. Last but not least muss sich in größeren Untersuchungen zeigen, ob die beobachteten Effekte auf die Herzfunktion tatsächlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Verminderung der Sterblichkeit von Patienten mit Herzinsuffizienz führen. (am)

 

doi: 10.1016/S0140-6736(11)61126-4

 

22.08.2011 l PZ

Foto: Fotolia/Kaulitzki

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