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Loperamid verstärkt Antibiotika-Wirkung

 

Auf der Suche nach Therapien, die auch gegen resistente Bakterien wirksam sind, ist eine kanadisch-britische Forschergruppe über einen ungewöhnlichen Ansatz fündig geworden. Die Wissenschaftler untersuchten mehr als 1000 bereits zugelassene Arzneistoffe gezielt darauf, ob sie in Kombination mit dem Tetrazyklin Minocyclin synergistisch wirken, also dessen antibiotische Wirkung verstärken. Unter den fast 70 Substanzen, die sich dabei als wirksam erwiesen, befinden sich so unterschiedliche Arzneistoffe wie der Acetaldehyd-Dehydrogenase-Inhibitor Disulfiram (Antabus®), der DOPA-Decarboxylase-Hemmer Benserazid (zum Beispiel in Madopar®) und der Opioidrezeptor-Agonist Loperamid (zum Beispiel Imodium®).

 

Wie die Forscher aktuell in der Online-Ausgabe des Fachjournals «Nature Chemical Biology» berichten, testeten sie die Wirksamkeit der Arzneistoff-Kombinationen in vitro anhand von verschiedenen Stämmen der Bakterien-Arten Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und Staphylococcus aureus. Die Kombination Loperamid/Minocyclin untersuchten sie zusätzlich auch in vivo an Mäusen, die mit Salmonella enterica infiziert worden waren. Dabei nahm die Wirksamkeit mit steigender Minocyclin-Dosis zu, eine Dosissteigerung von Loperamid brachte aber ab einem bestimmten Schwellenwert keine weitere Verbesserung der Wirksamkeit.

 

Die Autoren vermuten, dass der beobachtete Synergismus zwischen Loperamid und Minocyclin darauf beruht, dass Loperamid die Permeabilität der Bakterienmembran erhöht, wodurch sich das Ladungsgefälle zwischen Bakterien-Innerem und der Umgebung verringert. Dieser Abfall des Ladungsgefälles wird durch einen Anstieg des pH-Gradienten kompensiert, was wiederum die Aufnahme von Minocyclin in die Zelle begünstigt. Loperamid sorgt demnach indirekt dafür, dass eine größere Dosis des Antibiotikums den Wirkort erreicht. Den synergistischen Wirkmechanismus von Disulfiram und Benserazid in Kombination mit Minocyclin nahmen die Wissenschaftler in der vorliegenden Studie nicht weiter unter die Lupe. (am)

 

doi: 10.1038/nchembio.559

 

29.04.2011 l PZ

Foto: MPI/Berger

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